In Zeiten von Corona boomen nicht nur die Autokinos, sondern es entstehen auch die ersten "Autogottesdienste". Denn im eigenen Fahrzeug lassen sich bequem die Abstandsregeln einhalten. Jetzt hat der Trend auch die Automobilstadt Wolfsburg erreicht.
Wolfsburg/Hildesheim (epd). Hupkonzert statt Glockengeläut und Kirchenbänke mit Dreipunktgurt: Mehrere hundert Menschen haben am Himmelfahrtstag in Wolfsburg und Hildesheim einen Autogottesdienst gefeiert. Auf dem Parkplatz an der Volkswagen Arena in Wolfsburg trafen sich nach Angaben der Veranstalter etwa 200 Personen in hundert Autos, um die Freiluftfeier zu verfolgen. Auf dem Hildesheimer Festplatz kamen etwa 350 Besucher mit 152 Autos.
In Wolfsburg hatte der evangelische Superintendent Christian Berndt vom Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen zu der Feier eingeladen. Per UKW-Frequenz 96,0 übertrug ein Technikerteam Predigt, Gesang und Fürbitten an die Autoradios der Teilnehmer. Das Ordnungsamt hatte mit Blick auf die Corona-Pandemie verfügt, dass die Autos mit Sicherheitsabstand zueinander parken mussten. Aussteigen durfte während des Gottesdienstes niemand. Damit sich jeder daran hielt, waren vor dem Stadion des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg rund 20 ehrenamtliche Helfer mit Warnweste und Mundschutz im Einsatz.
In Hildesheim feierten die Teilnehmer auf Einladung des Kolpingwerks einen katholischen "Drive-In-Gottesdienst". Pfarrer Hans-Günter Sorge dankte allen Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeheimen für ihren Dienst in Zeiten von Corona, wie der Malteser-Hilfsdienst mitteilte. Mitarbeiter der Malteser untermalten die Feier mit Blaulicht und Sirenen. Bei der Ausfahrt wurde jeder einzelne Wagen mit Weihwasser gesegnet. Der Bürgersender "Radio Tonkuhle" übertrug die Feier live.
In Niedersachsen hatten in den vergangenen Wochen wegen der Corona-Krise bereits mehrere Auto-Gottesdienste stattgefunden. Ende April kamen auf dem Parkplatz am Göttinger Jahn-Stadion, wo sonst Autokino-Vorstellungen angeboten werden, rund 90 Christen mit 40 Autos zusammen. In Hildesheim hatte das katholische Bistum bereits am Ostersonntag zu einem "Drive in-Gottesdienst" eingeladen, an dem sich rund 400 Menschen in etwa 200 Fahrzeugen beteiligten.
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