Bremen (epd). Das Agrarpolitische Bündnis Bremen hat dazu aufgerufen, Billigfleisch aus der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung etwa in Kitas, Schulen und Krankenhäusern zu verbannen. "Angesichts der skandalösen Zustände in den großen Schlachthöfen der Fleischkonzerne, der andauernden Tierquälerei in der Massentierhaltung und den gravierenden Folgen der agrarindustriellen Landwirtschaft für Umwelt und Klima sollten sich mehr Städte und Kommunen in Deutschland jetzt am Vorbild Bremens orientieren", sagte Bündnis-Sprecher Peter Bargfrede am Donnerstag. Er bezog sich dabei unter anderem auf Missstände in Fleischfabriken, die im Zuge der Corona-Krise offenkundig geworden waren.
Bremen hatte vor zwei Jahren als erste Großstadt in Deutschland beschlossen, dass es bis 2022 in öffentlichen Kindertagesstätten und Schulen kein Billigfleisch mehr geben darf. Den Anstoß dafür gab 2016 ein Bürgerantrag des Agrarpolitischen Bündnisses. Nach einem "Aktionsplan 2025" soll der Anteil von Lebensmitteln aus kontrolliert ökologischem Anbau in fünf Stufen auf hundert Prozent gesteigert werden.
Schon jetzt würden in zahlreichen Bremer Kita- und Schulküchen fast nur noch Bio-Lebensmittel verwendet, sagte Bargfrede. Auch die kommunalen Krankenhäuser der Hansestadt müssten ihren Bio-Anteil bis 2024 auf 25 Prozent steigern. Ein Ziel der Aktion sei auch, den Fleischkonsum in den Einrichtungen insgesamt zu reduzieren. Dem Bündnis gehören mehrere ökologisch orientierte Vereine und Organisationen in der Hansestadt an.
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