Göttingen (epd). Das Deutsche Theater Göttingen lädt in der Corona-bedingten Spielpause zu einem ungewöhnlichen "Isolationstheater" ein. In der Tiefgarage des Theaters wird ab dem 9. Mai das Stück "Die Methode" nach dem Roman "Corpus Delicti" von Juli Zeh aufgeführt, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte.
Dabei sollen die Besucher mit ihren Autos einem Parcours durch die Garage folgen. An vier Schauplätzen begegnen sie jeweils einer Figur, "die genauso isoliert ist wie sie es in ihren Fahrzeugen sind". Schauspieler und Publikum befänden sich im selben Raum, getrennt durch die sie umhüllenden Gehäuse, und seien doch gezwungen, miteinander Zeit zu verbringen.
Juli Zehs 2009 erschienenes Buch "Corpus Delicti" behandelt die Problematik einer Gesundheitsdiktatur. Diese hat es unter dem Label "Methode" geschafft, Krankheiten aus der Welt zu verbannen, teuer erkauft mit der totalen Kontrolle der Personen. Wer sich gegen die "Methode" stellt, wird mit der Höchststrafe bedroht, dem Einfrieren auf unbestimmte Zeit.
Das Deutsche Theater nutzt bereits zum dritten Mal seine Tiefgarage für Aufführungen. Vor dem eigentlichen Beginn der Spielzeit 2018/19 wurde dort das Stück "In Alice Welt" nach den Romanen von Lewis Carroll gespielt. Im Sommer davor war die Garage Schauplatz von George Orwells Dystopie "1984".
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