Hannover (epd). Angesichts der Corona-Krise und mit Blick auf das Osterfest hat sich der Bischofsrat der hannoverschen Landeskirche erstmals überhaupt mit einer gemeinsamen Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt. "Ostern findet statt, auch wenn derzeit alles anders ist", betonen Landesbischof Ralf Meister, Regionalbischöfin Petra Bahr und die vier Regionalbischöfe der evangelischen Kirche in ihrer am Freitag veröffentlichten Wortmeldung. Die Nachricht von der Auferstehung Jesu gebe Menschen Trost, Kraft und Hoffnung.
Es stehe viel auf dem Spiel, heißt es in der Osterbotschaft. So gehe es um den Schutz des Lebens, die Würde jedes Menschen, Freiheitsrechte, Wohlstand und berufliche Existenzen sowie um Kultur und Künste. "Wir vertrauen darauf, dass in den notwendigen Abwägungen dieser Wochen verantwortliche politische, rechtliche und ethische Entscheidungen gefunden werden", schreibt der Rat. Im Ringen um gute Lösungen würden aber auch Fehler gemacht. "Lasst uns barmherzig miteinander sein."
Es schmerze sie sehr, dass in den Kirchen keine Ostergottesdienste gefeiert werden dürften, bedauern die Theologen. Die Kirchen wollten jedoch dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und das Gesundheitssystem arbeitsfähig zu halten, damit es Leben retten könne: "Wir denken besonders an erkrankte und hoch gefährdete Menschen. Wir denken an die Geschwister in allen Teilen der Welt. Wir denken an die Geflüchteten und Schutz suchenden Menschen. Sie sind der Pandemie stärker ausgeliefert als wir."
Distanz halten zu müssen, mache zugleich die Kirchengemeinden kreativ, die versuchten, den Menschen auf lange vergessene oder nie erprobte Weise nahe zu sein. "Wir danken allen, die einander beistehen", betonen die Mitglieder des Rates. Der Dank gelte allen Menschen, die andere versorgten, in neuen Formen von Nachbarschaftshilfe und wechselseitiger Aufmerksamkeit. "Wir wünschen uns, dass wir von der Hoffnung dieser Tage länger erzählen werden als von der Angst." Der Bischofsrat berät regelmäßig über alle Fragen des kirchlichen Lebens in der hannoverschen Landeskirche.
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