Hannover (epd). In Niedersachsen bleiben wegen der Corona-Krise bleiben in Niedersachsen von Montag an alle Schulen und Kindertagesstätten für vier Wochen geschlossen. Diese einschneidende Maßnahme sei notwendig, um die Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag in Hannover. "Wir müssen den Übertragungsweg über Schulen und Kitas ausbremsen." Für Menschen, die in Pflege und Medizin, aber auch bei der Polizei oder der Feuerwehr arbeiten, wird eine Notbetreuung eingerichtet.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) appellierte an alle Menschen, die sozialen Kontakte auf das Notwendige zu beschränken. Das öffentliche Leben werde in nächster Zeit deutlich reduziert werden. "Wir schalten zwei Gänge herunter." Die Schulen sollen nach den bisherigen Plänen am 20. April wieder öffnen. Abiturienten sollen allerdings schon am 15. April wieder an die Schulen kommen. Schulfahrten und Schüleraustausche werden bis zum Ende des laufenden Schuljahrs abgesagt.
Der Betrieb in allen staatlichen Theatern sowie in den Museen und Bibliotheken des Landes wird ebenfalls bis Mitte April geschlossen, erläuterte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Der Beginn der Vorlesungen an den Hochschulen und Fachhochschulen wird auf den 20. April verschoben. Medizinstudenten wird angeboten, während der Corona-Krise als Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte mitzuarbeiten. Auch Sanitätskräfte der Bundeswehr sollen dabei eingesetzt werden.
Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sagte, die Ausbreitung des Virus entwickele sich extrem dynamisch. "Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir in diesem Ausmaß bisher nicht gekannt haben." Das Gesundheitssystem stehe vor einem echten Stresstest. "Wir brauchen ein Höchstmaß an Einsicht, Umsicht und Solidarität."
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