Coronavirus: Land verhängt Betretungsverbote für Altenheime und Kitas

Nachricht 12. März 2020

Hannover (epd). Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus verschärft Niedersachsen die Vorsichtsmaßnahmen für Kinder sowie behinderte und alte Menschen. Für Personen, die in den vergangenen zwei Wochen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, gelten laut einem neuen Erlass ab sofort Betretungsverbote in zahlreichen Einrichtungen, wie Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Mittwoch in Hannover sagte. Das betrifft Kindertagesstätten und Kinderheime, Schulen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hochschulen und Landesbildungszentren sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe. "Ziel ist es, die Ausbreitung zu verlangsamen", sagte Reimann.

Als Risikogebiete bewertet das Land derzeit Italien und Teile Frankreichs. "Ich rechne damit, dass es auch bald Österreich sein wird", sagte Reimann. "Mir ist klar: Das sind drastische Maßnahmen und erhebliche Eingriffe in das Leben der Menschen", betonte die Ministerin. "Aber es ist notwendig, denn wir müssen uns alle darauf einstellen, dass mit einer steigenden Fallzahl auch eine größere Zahl von schwereren Verläufen der Erkrankung einhergeht."

Das betreffe vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Gefragt seien Besonnenheit, Umsicht und Vorsicht. "Aber keine Panik." Reiserückkehrer von Schulfahrten aus Risikogebieten werden generell für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Das Land hatte zuvor mit einem weiteren Erlass die Absage von Großveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern angeordnet. Doch auch bei kleineren Veranstaltung müsse sorgfältig abgewogen werden, ob sie besser abgesagt werden sollten, sagte Reimann. "Jede Veranstaltung steht auf dem Prüfstand." Die Ministerin sprach von einem Infektionsgeschehen mit einer hohen Dynamik. "Und wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht."

Landesweit meldeten die Behörden am Mittwochvormittag 74 laborbestätigte Fälle von Corona-Infektionen. Damit liege Niedersachsen noch deutlich unter der Zahl anderer Bundesländer, erläuterte Reimann. In Nordrhein-Westfalen seien es 484 Fälle, in Bayern 314 und in Baden-Württemberg 237.

epd lnb mig bjs
# epd-Service

## Internet
www.ms.niedersachsen.de