Hildesheim (epd). Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer sprach sich am Rande einer Demonstration für Veränderungen in der katholischen Kirche aus. "Ein 'Weiter so' wäre für mich persönlich ein Verrat am Evangelium", sagte Wilmer nach Angaben der "Hildesheimer Allgemeinen Zeitung" (Onlineausgabe am Sonntag). Mehr als 400 katholische Frauen und Unterstützer der bundesweiten Bewegung "Maria 2.0" demonstrierten am Samstag auf dem Hildesheimer Domhof und übergaben dem Bischof rund 1.500 gesammelte Solidaritätserklärungen.
Bundesweit einmalig beteiligten sich an der Demonstration 13 etablierte katholische Vereine, Verbände und Institutionen, unter anderem mit dem Diözesanrat das oberste Laiengremium des Bistums. Auch mehrere katholische Frauenverbände, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sowie das Dominikanerkloster Braunschweig und der "FrauenKirchOrt St. Magdalenen" Hildesheim zählten zu den Unterstützern. Für die Initiative "Maria 2.0" sei es bereits fünf nach Zwölf.
Die Ehrenamtlichen in der katholischen Kirche fordern unter anderem den Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche und die Aufhebung des Pflichtzölibats. So solle auch die kirchliche Sexualmoral an die Lebenswirklichkeit der Menschen angepasst werden. Co-Sprecherin Gitta Matthes kritisierte die Männerdominanz in der katholischen Kirche und forderte dazu auf, "nicht mehr in die Schlafzimmer der Menschen zu regieren".
Wilmer bedankte sich den Angaben zufolge bei den Demonstrierenden. "Ihr Mut, unser Mut wird den Wandel in der Kirche einleiten." Das Engagement von "Maria 2.0" gebe ihm das Gefühl, nicht alleine zu sein. Heute sei es nötig, Dinge anders zu denken als bisher. "Wir brauchen weiter Mut, Durchhaltevermögen und Geduld."
In zwei Wochen nimmt der Hildesheimer Bischof an der Frühjahrsversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, der Versammlung der wichtigsten katholischen Entscheidungsträger, in Mainz teil.
epd lnb gum
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Maria 2.0 im Bistum Hildesheim: http://u.epd.de/1f5o
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