Evangelische Altenhilfe fordert Umbau der Pflegeversicherung

Nachricht 23. Januar 2020

Hannover (epd). Die evangelische Altenhilfe fordert einen radikalen Umbau der Pflegeversicherung. Steigende Kosten in der Pflege gingen derzeit ausschließlich zulasten der Pflegebedürftigen oder der Kommunen, kritisierte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), Bodo de Vries, am Dienstag nach einem gemeinsamen Fachtag in Hannover. Er favorisiere ein System nach dem Vorbild einer Teilkasko-Versicherung, bei der die Versicherten im Pflegefall lediglich einen festen Sockelbetrag zahlen müssten und die Versicherung für alle weiteren Mehrkosten aufkomme.

Seit Oktober 2018 sei die Eigenbeteiligung der Versicherten in der stationären Pflege um 110 Euro auf durchschnittlich 1.930 Euro im Monat gestiegen, sagte de Vries. Notwendige und teilweise bereits beschlossene Verbesserungen in der Pflege trieben die Kosten weiter in die Höhe. Hinzu komme, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von heute bundesweit etwa 3,7 Millionen auf rund 5,4 Millionen im Jahr 2050 steigen werde. Dies werde beim bisherigen System zu erheblichen Beitragserhöhungen führen.

Auch die strikte Unterteilung der Pflege in "ambulant" und "stationär" müsse überdacht werden, sagte de Vries: "Die zentrale Frage für das Leistungsgeschehen darf nicht sein, wo eine Leistung bezogen wird, sondern wer die Leistungserbringung verantwortlich übernimmt."

epd lnb jön mig
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