Rund 2.000 Kinder eröffnen in Osnabrück das Dreikönigssingen - Bischof Bode: Zerrissene Welt sehnt sich nach Frieden - (Sendewiederholung (Korrektur: Veranstalter im ersten Absatz geändert: Bund der Deutschen Katholischen Jugend)) - (Wochenendzusammenfassung 1200, neu: mehr Details) - (mit Bild )
An die 300.000 Kinder werden in diesen Tagen in ganz Deutschland als heilige drei Könige verkleidet von Tür zu Tür ziehen. Sie sammeln Spenden und bitten um Segen für die Häuser. Am Wochenende wurde die Aktion unter dem Motto "Frieden" eröffnet.
Osnabrück/Aachen (epd). Rund 2.000 Mädchen und Jungen aus zehn katholischen Bistümern haben am Sonnabend in Osnabrück den bundesweiten Auftakt der 62. Aktion Dreikönigssingen gefeiert. Sie nahmen an Gottesdiensten und Workshops teil, verfolgten ein Bühnenprogramm und zogen als heilige drei Könige verkleidet durch die Innenstadt. Der gastgebende Bischof Franz-Josef Bode betonte in seiner Begrüßungsansprache, Frieden sei eines der wichtigsten Themen, "weil die Welt dermaßen zerrissen ist". Die vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend getragene Aktion steht unter dem Motto "Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit". Das Thema Frieden soll am Beispiel Libanon verdeutlicht werden.
Die Kinder und Jugendlichen bildeten untereinander und mit den Menschen weltweit ein Netzwerk, sagte Bode. "Das ist ein Zeichen, das man nicht übersehen kann". Bundesweit werden rund um den Jahreswechsel rund 300.000 Mädchen und Jungen in allen 27 Bistümern als Sternsinger durch die Wohnsiedlungen ziehen und Spenden für Kinder in Not sammeln. Traditionsgemäß schreiben sie mit Kreide das Zeichen "20*C+M+B*20" über die Türen der Häuser. Das bedeutet "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus!").
Während der Aussendungsfeier am Nachmittag im Osnabrücker Dom erinnerte Bode an die Sehnsucht aller Menschen nach Frieden. Sie sei umso größer, "weil es so viel Krieg und Gewalt gibt überall auf der Welt, gerade auch im Libanon". Viele Kinder dort lebten in Angst, seien auf der Flucht, in Lagern untergebracht und könnten nicht zur Schule gehen.
Bode dankte den Kindern, die die Nachricht von der Geburt Jesu und den Segen in die Häuser brächten. Sie gingen zu Menschen in ganz Deutschland, "um ihre Herzen ein wenig zu verwandeln und ein wenig Verzauberung in ihren oft harten Alltag zu bringen", sagte der Bischof laut Predigtmanuskript. Jesus sei für alle Menschen da, die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens seien. Er wolle bei denjenigen Menschen sein, "die demütig sind, die ihre Macht nicht missbrauchen und andere nicht unterdrücken".
Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerkes "Die Sternsinger", betonte, Kriege, Konflikte und Gewalt seien Gift für Kinder. "Deshalb ist Frieden so wichtig." Jungen und Mädchen aus dem Bistum Osnabrück reichten anschließend den Staffelstern an Kinder aus dem Bistum Aachen weiter. Dort wird am 29. Dezember 2020 die 63. Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Der Staffelstern hatte das Jahr über im Bistum Osnabrück für die diesjährige Eröffnung geworben.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen nach Angaben des Missionswerks zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,14 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 74.400 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 61. Aktion zum Jahresbeginn 2019 hatten die Mädchen und Jungen rund 50,2 Millionen Euro gesammelt.
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