Bückeburg (epd). Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hat die Kirchen vor einem gesellschaftlichen Rückzug gewarnt. "Der Rückzug hinter Kirchenmauern mit der Behauptung, dass hier die Rechtgläubigen sind und draußen die weltlich Denkenden ist ein unzureichendes Konzept", sagte Manzke am Wochenende vor der evangelischen Synode in Bückeburg. Das entspreche nicht dem Erbe des Protestantismus. Manzke warb dafür, mit allen gesellschaftlichen Gruppen zusammenzuarbeiten. Dies geschehe in der Landeskirche Schaumburg-Lippe auf vielfältige Weise.
Besonders hob der Bischof die Zusammenarbeit mit Landwirtschaft und Handwerk hervor. "Die jungen Handwerker zu begleiten, ist eine sehr vornehme Aufgabe, da sollten wir fantasievoll dranbleiben", sagte Manzke. "Denn die jungen Handwerker bleiben in unserer Region."
Er habe mit Freude feststellen können, dass das Christentum auch in gesellschaftlichen Zusammenhängen aktiv vorkomme, sagte Manzke laut Redemanuskript. "Außerhalb der Kirche ist der christliche Glaube sehr lebendig in Schaumburg - manchmal mindestens so lebendig wie innerhalb der Kirchenmauern."
Als größte Konfession in der Region komme der Kirche auch die Aufgabe zu, den interreligiösen Dialog zu organisieren, betonte der Bischof. Dies geschehe etwa am Vorabend des Reformationstages (31. Oktober). Vertreter der jüdischen Gemeinden sowie der Muslime, Aleviten und Jesiden seien dann gemeinsam bei Veranstaltungen der Landeskirche präsent. "Da ist viel Vertrauen aufgebaut worden."
Zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe gehören rund 52.000 Mitglieder im nördlichen Landkreis Schaumburg.
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