Emden (epd). Ein Zusammenschluss der fünf evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen zu einer einzigen Kirche ist nach Auffassung der reformierten Kirche nicht in Sicht. Derzeit gebe es keine abschließende und einheitliche Meinungsbildung darüber, wie und mit welchen positiven Erwartungen ein solches Zusammenwachsen überhaupt notwendig beziehungsweise gewünscht sei, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Donnerstag vor der reformierten Synode in Emden. Stattdessen werde eine noch engere Zusammenarbeit angestrebt.
Die Landeskirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche hatten sich 1971 zur Konföderation zusammengeschlossen. Auf diese Weise wollten sie ihre Interessen gegenüber dem Land Niedersachsen gemeinsam wirkungsvoller vertreten und Gemeinschaftsaufgaben effektiver wahrnehmen. Die Kirchen repräsentieren eigenen Angaben zufolge zusammen knapp 3,8 Millionen Protestanten zwischen Cuxhaven und Hann. Münden, Leer und Wolfenbüttel.
Die hannoversche Landessynode hatte lange gehofft, dass sich die fünf Landeskirchen zu einer "Evangelischen Kirche in Niedersachsen" zusammenschließen. Dieses Modell scheiterte jedoch am Widerstand der vier kleineren Kirchen. Kritiker vor allem aus der hannoverschen Landeskirche als größtem Konföderationsmitglied hatten immer wieder einen zu hohen Abstimmungsbedarf zwischen den Kirchen bemängelt.
Themenfelder, in denen die Kirchen der Konföderation kooperieren, sind beispielsweise die evangelische Erwachsenenbildung, der kirchliche Dienst in Polizei und Zoll sowie der Religionsunterricht an öffentlichen und kirchlichen Schulen. Sitz der Geschäftsstelle der Konföderation ist Hannover. Leitendes Organ ist der Rat, dem unter anderen die leitenden Geistlichen der fünf Kirchen angehören. Vorsitzender des Rates ist zurzeit der hannoversche Landesbischof Ralf Meister.
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