Hannover (epd). Im Parlament der hannoverschen Landeskirche sind Frauen erstmals in der Mehrheit. Bei den jüngsten Synodenwahlen in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche stieg der Anteil der gewählten weiblichen Mitglieder der Landessynode von 46 auf 55 Prozent, wie ein Sprecher am Donnerstag in Hannover mitteilte. Insgesamt wird sich das Kirchenparlament zu mehr als zwei Dritteln neu zusammensetzen: Von den 66 gewählten Delegierten rücken 46 neu in die Synode. Zwölf Mitglieder werden noch berufen. Zwei Mitglieder gehören durch ihr Amt zur Synode.
Die Synode repräsentiert rund 1.250 Kirchengemeinden zwischen Göttingen und der Nordsee mit zusammen rund 2,5 Millionen Mitgliedern - die Landeskirche umfasst drei Viertel Niedersachsens. Wahlberechtigt waren rund 13.000 Kirchenvorsteher und Mitglieder von Kirchenkreistagen sowie Pastorinnen und Pastoren. Die Wahlbeteiligung sei im Vergleich zur Wahl vor sechs Jahren von 66,2 auf 58,1 Prozent gesunken, hieß es.
Die neue Landessynode umfasst insgesamt 80 Plätze. Sie kommt im Februar 2020 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. In zehn Wahlkreisen kandidierten insgesamt 141 Frauen und Männer für die 66 Plätze. Das Parlament wird auf sechs Jahre gewählt, beschließt Kirchengesetze, verabschiedet den Haushalt und wählt den Bischof oder die Bischöfin. Es tagt zweimal im Jahr in Hannover.
Landesbischof Ralf Meister gratulierte den Gewählten. "Sie übernehmen einen wichtigen und herausfordernden Dienst", sagte er: "So werden Sie die Rahmenbedingungen für die Arbeit in unseren Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen mitgestalten und über die Zukunftsperspektive unserer Kirche nachdenken."
Die Synode ist neben dem Landesbischof, dem Bischofsrat, dem Kirchensenat, dem Landessynodalausschuss und dem Landeskirchenamt eines der sechs kirchenleitenden Organe. Der Abt des Klosters Loccum bei Nienburg und ein Vertreter der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen gehören aufgrund ihres Amtes zur Landessynode.
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