Hannover/Bremen (epd). In mehr als 350 deutschen Städten wollen Schülerinnen und Schüler am 20. September für mehr Tempo beim Klimaschutz streiken. In Niedersachsen und Bremen gibt es an diesem Tag in rund 45 Orten Streiks und Demonstrationen, wie die Kampagne "Fridays for Future" mitteilte. Mehr als 50 weitere Umweltgruppen und Verbände wollen sich an den Aktionen beteiligen. Erstmals ruft auch die hannoversche Landeskirche ihre Mitarbeiter dazu auf, sich an einem Streik zu beteiligen. Weitere Landeskirchen unterstützen die Aktionen ebenfalls.
Die Liste der Städte, in denen Menschen auf die Straße gehen wollen, sei nur vorläufig, erklärte "Fridays for Future". Täglich kämen weitere Orte dazu, hieß es: "Während in Berlin das Klimakabinett tagt und in New York einer der wichtigsten UN Gipfel des Jahres vorbereitet wird, wollen wir den 20. September zum größten globalen Klimastreik aller Zeiten machen."
Landesbischof Ralf Meister sagte am Montag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Mitarbeiter der Landeskirche sollten in möglichst großer Zahl beim globalen Streik für mehr Klimaschutz mitmachen: "Wenn wir so weitermachen, werden wir mit der Schöpfung, der guten Gabe Gottes, keine Zukunft mehr haben."
Für die Aktionen sind die Beschäftigten des evangelischen Landeskirchenamtes in Hannover und weiterer kirchlicher Einrichtungen am 20. September von der Arbeit freigestellt. "Es ist ein wichtiges Signal, dass sich möglichst viele Christinnen und Christen mit auf den Weg machen und dieses Anliegen unterstützen." Die Herausforderung sei, eine breite Mobilisierung Erwachsener hinzubekommen. Der Landesbischof ermutigte Kirchengemeinden, am Streiktag Andachten zu halten und mit Glockengeläut dazu einzuladen.
Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, ist die Botschaft der jungen Leute in der "Fridays for Future"-Bewegung in der Kirche angekommen: "Der Einsatz für die Bewahrung der Erde darf nicht Sache der jungen Leute allein bleiben. Sondern er muss auch ein Anliegen von uns Älteren werden."
Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit rief die Kirchengemeinden im Oldenburger Land dazu auf, anlässlich des globalen Klimastreiks am 20. September unter Glockengeläut zu Schöpfungsandachten und Gottesdiensten einzuladen. "Als Mitarbeitende in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen sind wir ebenfalls aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren und Wege der Nachhaltigkeit aufzunehmen und zu unterstützen." Die Bremische Evangelische Kirche bekannte sich ebenfalls zu den Zielen der "Fridays for Future"-Bewegung.
Auch die Landeskirche Braunschweig unterstütze den globalen Klimastreik von "Fridays for Future" am 20. September, sagte Sprecher Michael Strauß dem epd. Es gebe "eine enge Verbindung zum eigenen Engagement für den Klimaschutz". Die Kirche werde daher alle Kirchengemeinden bitten, in Gottesdiensten auf den Klimastreik hinzuweisen und den Klimaschutz in die Fürbitten aufzunehmen. Sofern es in den Kirchengemeinden besondere Andachten und Gottesdienste aus diesem Anlass gebe, könnten dazu auch die Kirchenglocken geläutet werden.
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