Gorleben (epd). Ungeachtet des voranschreitenden Rückbaus der Mauer um das Gorlebener Erkundungsbergwerk warnen Atomkraftgegner weiter vor dem Bau eines Atommüllendlagers im dortigen Salzstock. "Wenn suggeriert wird, in Gorleben sei Schluss, dann wird die Öffentlichkeit getäuscht", sagte am Freitag der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz, Wolfgang Ehmke.
Er wies darauf hin, dass das unterirdische Bergwerk selbst in einen sogenannten "Offenhaltungsbetrieb" übergegangen sei und nicht zurückgebaut werde. Es spiele bei der Suche nach einem Atommüllendlager eine gewichtige Rolle und werde möglicherweise "durch die Suchinstanzen geschleppt". Gorleben bleibe bei einem Scheitern der Endlagersuche ein "Notnagel".
Die rund zwei Kilometer lange und bis zu fünf Meter hohe Mauer, die in den 1980er Jahren als Abschottung gegen Demonstranten um das Bergwerk gebaut wurde, wird seit Mitte April abgerissen. Die Hälfte des Bauwerks ist bereits abgetragen worden. Die Mauer soll durch einen Schutzzaun ersetzt werden. Mit der Maßnahme will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) als Betreiber des Bergwerks unterstreichen, dass der Gorlebener Salzstock derzeit nicht weiter auf seine Tauglichkeit als mögliches Endlager untersucht wird.
Ein rund zehn Metzer langes Mauerstück bleibt allerdings stehen. Die BGE hat dieses Teilstück bereits an die BI und den Landkreis Lüchow-Dannenberg übergeben. Ehmke zufolge soll es als politisches Mahnmal an eine "verkorkste Atommüllpolitik" erinnern.
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