Hannover (epd). Mit einer Menschenkette haben am Montag in Hannover nach Polizeiangaben rund 100 überwiegend junge Teilnehmer auf den "Welterschöpfungstag" aufmerksam gemacht und mehr Klimaschutz gefordert. Mit der Aktion unter dem Motto "Ausverkauft: Alle Ressourcen für 2019 verbraucht!" wollten sie darüber aufklären, dass die Lebensweise in den Industriegesellschaften auf Kosten natürlicher Ressourcen wie Wald, Wasser, Luft oder Bodenschätze gehe, wie die Initiatoren mitteilten.
Zuvor hatten die Schüler und Studenten bereits mit einer Mahnwache auf ihr Anliegen hingewiesen, die insgesamt 24 Stunden dauern sollte. "Das ist kein Tag zum Feiern, sondern ein sehr trauriger Anlass", sagte Clemens Bothe (23) von der Bewegung "Students for Future" dem epd. "Dabei wollen wir auch Politikern vermitteln, dass das, was sie für den Klimaschutz gerade machen, leider nicht reicht."
Mit der Menschenkette wollten die jungen Menschen zeigen, dass sie trotz aller Unterschiede für ihr gemeinsames Anliegen zusammenhielten, sagte Maxim Matthias von der Bewegung "Extinction Rebellion". Der 22-Jährige hatte die Mahnwache als Versammlungsleiter initiiert. Für die Aktion ließ sich Matthias extra den Kopf kahlscheren, um auf die Probleme des Planeten aufmerksam zu machen: "Meine Haare sind ja auch nachwachsende Ressourcen, und heute ist der Tag, ab dem nichts mehr da ist."
Der "Welterschöpfungstag" ist der Tag, an dem die Menschheit rechnerisch ihr Ressourcen-Budget für das laufende Jahr verbraucht hat. Im vergangenen Jahr fiel er auf den 1. August. Zur Jahrtausendwende war es noch der 23. September. "Wenn alle Menschen so leben würden wie wir in Deutschland, wäre die Erde sogar schon am 3. Mai 'ausverkauft' gewesen", hieß es im Aufruf für die Mahnwache und die Menschenkette: "Wir müssen bedachter mit den Ressourcen unserer Erde umgehen. Denn der Erde ist es egal, wenn wir nicht mehr auf ihr leben können."
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