Hannover/Bremen (epd). Fast jeder Zweite (45,3 Prozent) in Niedersachsen bestreitet seinen Lebensunterhalt überwiegend mit eigener Arbeit. In Bremen sind es 43,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Beide Länder liegen damit unter dem Bundesdurchschnitt von 46,5 Prozent. Bremen belegt im Ländervergleich den vorletzten Platz vor Mecklenburg-Vorpommern (43,6 Prozent). Die höchste Quote hat Hamburg mit 49,5 Prozent vor Bayern (49,4 Prozent). Im Jahr 2000 lag der Anteil bundesweit noch bei 41 Prozent.
Das Bundesland mit den meisten Menschen, die von öffentlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Bafög leben, ist Bremen: Mit 12,9 Prozent ist der Anteil dort fast doppelt so hoch wie der durchschnittliche Wert für Deutschland (6,6 Prozent). Niedersachsen liegt mit 6,3 Prozent knapp unter dem Durchschnitt. In Bayern leben mit 3,7 Prozent die wenigsten Menschen von staatlichen Sozialleistungen.
Ein erheblicher Anteil der Bürger lebt von den Einkünften von Partnern oder Angehörigen. In Niedersachsen sind es 25,9 Prozent, in Bremen 21,3 Prozent. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2018 lassen sich allerdings immer weniger Personen von ihren Familienmitgliedern mitversorgen: Im Jahr 2000 waren es im Bundesdurchschnitt noch 29,8 Prozent, im vergangenen Jahr sank der Anteil auf 24,1 Prozent.
21,7 Prozent der Niedersachsen und 21,3 Prozent der Bremer beziehen Renten- und Pensionszahlungen. Beide Länder liegen dabei unter dem Bundesdurchschnitt von 22 Prozent. Bedingt durch den höheren Anteil älterer Menschen haben Renten und Pensionen als wichtigste Einkommensquelle in den ostdeutschen Ländern mit 27 Prozent eine höhere Bedeutung als im früheren Bundesgebiet (20,8 Prozent). Umgekehrt leben im Osten nur 18,3 Prozent von den Einkünften ihrer Angehörigen. Im Westen sind es 25,5 Prozent.
Nur wenige Menschen bestreiten ihren Lebensunterhalt aus ihrem Vermögen. In Niedersachsen sind dies 0,7 Prozent - knapp unter dem bundesweiten Schnitt von 0,8 Prozent. Für Bremen gab es keine Angaben. Während in Ostdeutschland nur 0,4 Prozent der Bewohner etwa von Ersparnissen, Aktienerlösen oder Mieteinnahmen leben können, sind es in Westdeutschland 0,9 Prozent. In Brandenburg leben die wenigsten Menschen vom eigenen Vermögen (0,2 Prozent), in Schleswig-Holstein die meisten (1,1 Prozent).
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