Lügde/Kr. Lippe (epd). Vier Regierungs- und Oppositionsfraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag richten gemeinsam einen Untersuchungsausschuss zum Missbrauchsskandal in Lügde bei Bad Pyrmont ein. Das teilten die Landtagsfraktionen von CDU, FDP, SPD und Grünen am Dienstag in Düsseldorf mit. "Uns war es wichtig festzustellen, wo es Versagen, Fehleinschätzungen und strukturelle Defizite bei Polizei und Jugendamt gibt", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Bodo Löttgen in Düsseldorf. Damit könne man möglicherweise weiteren Kindesmissbrauch in Zukunft verhindern. Der FDP-Fraktionschef Christof Rasche ergänzte: "Das sind wir den Opfern und ihren Angehörigen schuldig."
Auf einem Campingplatz im lippischen Lügde nahe der niedersächsischen Grenze sollen mehr als 40 Kinder jahrelang von mehreren Männern sexuell missbraucht worden sein. Unter den Opfern war auch das Pflegekind des Hauptverdächtigen. Der Polizei und Jugendbehörden werden massives Versagen vorgeworfen. So sollen die Behörden vorliegenden Hinweisen auf pädophile Täter jahrelang nicht nachgegangen sein. Die Vorwürfe richten sich auch gegen den benachbarten Landkreis Hameln-Pyrmont. Am Donnerstag beginnt der Prozess gegen drei Männer am Landgericht Detmold.
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