Stadthagen/ Kr. Schaumburg (epd). Um den Herausforderungen in der Altenpflege zu begegnen, will die schaumburg-lippische Landeskirche ein Netzwerk der diakonischen Einrichtungen in der Region gründen. Vor allem die häusliche Pflege habe in der ländlich geprägten Kirche eine große Bedeutung, sagte der evangelische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke zum Abschluss der Tagung der Landessynode am Wochenende in Stadthagen. "Seit einigen Jahren kämpfen wir darum, sie zukunftsfähig aufzustellen." Dafür habe die Kirche seit 2014 gut 700.000 Euro investiert, sagte er.
Synodenpräsident Klaus-Dieter Kiefer betonte, die Vernetzung sei ein ausdrückliches Anliegen des Kirchenparlamentes. Neben dem Diakonischen Werk der Landeskirche sind dabei ambulante Pflegedienste in Trägerschaft von Kirchengemeinden, Altenheime und Stiftungen wie die "Stiftung Bethel" beteiligt, die in der Region unter anderem ein stationäres Hospiz plant.
Von dem Netzwerk erhofft sich die Landeskirche Synergieeffekte. Auch Ehrenamtliche etwa aus den Besuchsdiensten sollen einbezogen werden.
Laut Synodenbeschluss soll weiterhin geprüft werden, ob im nächsten Doppelhaushalt zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden können, um das diakonische Profil der Einrichtungen zu schärfen. Dabei gehe es um Zuwendung, die nicht mit der Stoppuhr abgerechnet werden könne, erläuterte der Präsident des Landeskirchenamtes, Christian Frerking. Zudem sei ein Darlehen für die ambulante Pflege von gut einer Million Euro von Ende Juni bis zum Jahresende verlängert worden. Angesichts noch immer zu niedriger Pflegesätze in Niedersachsen bleibe die Lage aber schwierig.
Manzke hatte bereits am Freitag in seinem Bischofsbericht betont, das Geheimnis gelungener Modelle im Bereich der ambulanten Pflege sei die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure. Das reiche von den Krankenschwestern über ehrenamtliche Unterstützer bis zu den Seelsorgerinnen und Seelsorgern.
Der Bischof hatte zuvor Schwestern aus einem Pflegedienst bei ihren Hausbesuchen begleitet. "Manches Mal ist die Schwester der einzige echte menschliche Kontakt, den eine allein lebende Frau, ein allein lebender Mann am Tag hat", sagte er. Für das Ansehen der Kirche leisteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegedienste viel.
Die schaumburg-lippische Landeskirche ist mit 22 Gemeinden und insgesamt rund 51.000 Mitgliedern die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.
epd lnb mir sel
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