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Das Stundenglas: Animationsfilm, D 2012, 8 Min., Regie: Joscha Thelosen, Produktion: Fachhochschule Aachen, Story & Animation: Joscha Thelosen, Sound Design & Foley: Gregory Ovenden, Composer: Lee Carter, Voice Recording: Tom O’Sullivan, Voices: Death – Gregory Ovenden, Girl – Natalie Maciw, Einsatzalter: ab 12 Jahren.

Joscha Thelosen hat Freude am Zeichnen. Mit Witz und Ironie hat der junge Filmemacher aus Hamburg einen schön gestalteten Animationsfilm zu einem ansonsten eher schweren Thema gemacht. Tod und Sterben, Endlichkeit und Liebe stecken den begrifflichen Rahmen ab, der dem kleinen, gut achtminütigen Impulsfilm eine erste Orientierung gibt.

Der Tod lebt einsam in einem kleinen Haus im Nirgendwo. Er geht alltäglichen Dingen nach, bis er eines Tages ein Baby vor seinem Haus findet, das sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Die Lebenszeit dieses Kindes, so muss er feststellen, ist noch lange nicht abgelaufen. Er sieht sich vor die Aufgabe gestellt, das kleine Kind aufzuziehen. Zunächst widerwillig, nimmt er sich des Mädchens an und begleitet es sein Leben lang. Irgendwann geht die menschliche Zeit zu Ende – selbst der Tod kann hieran nichts ändern, so sehr er es plötzlich bedauern mag. Da beschließt er, seinen Job an den Nagel zu hängen und überschreitet gemeinsam mit der nunmehr alten Frau die Grenze, die jedem Menschen gesetzt ist.

Der Film eignet sich für den Unterrichtseinsatz ab Sekundarstufe I. Er ist im vergangenen Sommer bei Methodefilm (http://methode-film.de) erschienen. Ausführliche Arbeitsmaterialien sind der DVD beigefügt. Die heiter-ironische Darstellung, die detailreichen Zeichnungen sowie die musikalische Begleitung erzeugen am Ende eine emotionale Dichte, die sich bis in den – computeranimierten – Abspann hinein erstreckt.

Das Stundenglas („The Hour Glas“) gewann u. a. den Deutschen Nachwuchsfilmpreis 2013 beim Internationalen Film Festival up-and-coming in Hannover. Der Film ist für Schulen und Gemeinden u. a. ausleihbar beim Evangelischen Medienverleih in Hannover (http://evangelische-medienzentralen.de).

Steffen Marklein

Text erschienen im Loccumer Pelikan 4/2014

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