Taler unser – zwei Herren dienen - Eine „Andacht für den Mammon” im Konfirmandenunterricht

Von Andreas Behr

 

„Ich lasse mich nur wegen des Geldes konfirmieren!“ Ich höre diesen Satz auch gelegentlich, messe ihm aber keine hohe Bedeutung bei. Meines Erachtens sagen Konfirmandinnen oder Konfirmanden das, um mal zu sehen, wie ich darauf reagiere. Oder sie sagen es auf dem Schulhof, weil es cooler klingt als zuzugeben, dass man eigentlich ganz gern zum Konfer geht.

Meistens sagen sie ganz ehrlich: Ich habe viele gute Gründe mich konfirmieren zu lassen, und das Geld kommt mir nicht ungelegen, darüber freue ich mich auch.

Geld und Konfirmation haben etwas miteinander zu tun. Nicht zuletzt, weil wir auch feiern, dass Jugendliche langsam erwachsen werden. Wir trauen ihnen dann zu, mit größeren Geldsummen verantwortlich umzugehen. Das üben wir zum Beispiel dadurch ein, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden selber entscheiden, für welchen Kollektenzweck im Vorstellungsgottesdienst oder bei der Konfirmation gesammelt werden soll.

„Ich lasse mich nur wegen des Geldes konfirmieren!“ Wenn ich das entspannt hören kann, ist das oft der Auftakt zu guten Gesprächen über Gott und das Geld. Aber wenn ich als Antwort den moralischen Zeigefinger erhebe, wird das Jugendliche eher in Vorurteilen bestätigen. Dann ist Konfer doof, die Konfirmation steif und die Geldgeschenke plötzlich viel mehr wert.

Im Folgenden geht es deshalb darum, Jugendliche für sich ausprobieren zu lassen, woran sie ihr Herz hängen wollen. Ganz bewusst wird dabei eine Aus- oder gar Bewertung vermieden, die ja doch immer die Gefahr birgt, dass wir einseitig Gott gegenüber dem Mammon den Vorzug geben, so als ob uns Geld nicht auch wichtig wäre.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen etwas ausprobieren. Dabei sollen sie erst einmal Spaß haben, es soll lustig sein. Jugendliche sind in der Lage, aus einem Spiel Schlüsse zu ziehen und Verhaltensweisen abzuleiten, auch wenn man diese nicht im Sinne einer Ergebnissicherung sammelt. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen also angeregt werden, sich im Themenbereich „Gott und Geld“ eigene Gedanken zu machen.

Deshalb ist es auch wichtig, dass man sie zu nichts zwingt. Wenn sie selber einzelne Schritte in Frage stellen, dann sollte die Leitung das aufnehmen und zur Diskussion stellen.

Die Jugendlichen werden dann ins Theologisieren kommen. So ist es wichtig, dass die Leitung im Folgenden aufmerksam ist und jede Gelegenheit der Reflexion, die von den Jugendlichen angeregt wird, auch nutzt.
Ein Hinweis noch zur Rolle der Leitung: Wem die vorgeschlagene Methode zu weit geht, z. B. weil es fragwürdig erscheint, eine „Andacht“ für Mammon zu feiern, sollte dieses Spiel auslassen und lediglich über die Ideen der Konfirmandinnen und Konfirmanden ins Gespräch kommen.

Nur wenn die Leitung selber Spaß am Spiel hat, kann sie das auch erfolgreich mit Jugendlichen tun. Aber: Der Ertrag ist groß, weil so ein besonderer Zugang zum Thema ermöglicht wird, der alle Sinne anspricht und viele Zugangsweisen zusammenführt. Der Gedanke dahinter ist, dass wir alle gelegentlich den Mammon anbeten und dass es hilfreich sein kann, dies einmal spielerisch und damit ironisierend auszuleben.

Voraussetzungen für diese Einheit: Die Leitung muss die Gruppe schon gut kennen. Die Gruppe muss schon verschiedene, auch spielerische Einheiten erlebt haben. Unbedingt muss die Gruppe schon zum Gottesdienst gearbeitet haben. Dazu gehören Besuche im Gottesdienst und die Beschäftigung mit dem Gottesdienstablauf und einzelnen liturgischen Elementen. Gottesdienstliche Formen sollten Bestandteil des Konfer geworden sein, so zum Beispiel eine Abschlussandacht im Gottesdienstraum.

 


Einstieg:
Film „Der Wert der Arbeit“1
Dauer: 15-20 min (Film ca. 6 min ohne Abspann)

Intention: Unter anderem zeigt der Film, wie Dienst an einem Herren – in diesem Fall der Kunst – aussehen könnte. Bei der im Film gezeigten Vernissage tauchen gottesdienstliche Elemente auf: Im Hintergrund ist einmal kurz ein Kreuz zu erkennen, beim Betreten des Raumes nimmt jemand seine Kopfbedeckung ab, es werden Kelche gefüllt und ausgeteilt. Außerdem wird gezeigt, wie Alltagsgegenstände zu einem Kunstwerk umfunktioniert werden können, die dann im Zusammenhang mit der „Kunst-Messe“ auch zum „gottesdienstlichen“ Gegenstand werden.

Der Film wird zu Beginn der Einheit gezeigt, ohne zu verraten, dass es im Folgenden um das Thema Geld gehen wird. (Vorher erfahren die Jugendlichen, dass es sich um einen Schwarzweiß-Film handelt, der aber nicht alt ist, sondern aus dem Jahr 2015.)

An der Stelle, wo die Hauptperson Bodo ihr eigenes Bild auf der Vernissage gesehen hat (bei 2:22) wird der Film kurz gestoppt. Die Jugendlichen werden gefragt, was hier genau passiert ist. So wird sichergestellt, dass alle den Fortgang des Films verstehen.

Normalerweise gehört der Nachspann unbedingt zu einem Film dazu. In diesem Fall ist eine Ausnahme erlaubt. Das Lied, das während des Abspanns läuft, ist für Konfirmandinnen und Konfirmanden nicht so gut zur Weiterarbeit geeignet; außerdem soll es im Folgenden um ein anderes Lied gehen. Deshalb wird der Film gestoppt, wenn der Abspann beginnt. Die Jugendlichen sollen noch sehen können, dass der Name des Straßenkehrers Bodo lautet, das kommt nämlich sonst im Film nicht vor. Hier könnte das Standbild eingefroren werden.

Zunächst können sich die Jugendlichen zur Frage äußern: Wie fandet ihr den Film? Ggf. kann an dieser Stelle auch erklärt werden, dass es eine künstlerische Ausdrucksform ist, in Schwarz-Weiß zu drehen. Dazu können Beobachtungen eingebracht werden, z. B. zur Frage, wer im Film hell, wer dunkel und wer grau gekleidet ist und was das aussagen könnte.

 


Aufgabe: Innerer Monolog
Dauer: 20 min

Intention: Überleitung vom Film zum Bibeltext.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden bekommen ein Arbeitsblatt, auf dem ein Standbild, ein sogenanntes Stil, von Bodo zu sehen ist.

Die Beleuchtung dieser Szene ist nicht zufällig. Das Gesicht des Straßenkehrers liegt zur Hälfte im Schatten – das ist ein typisches Stilmittel, um in einem Film anzudeuten, dass jemand noch zwischen verschiedenen Möglichkeiten oder Entscheidungen schwankt, noch nicht mit sich eins ist. Deshalb regt das Bild automatisch dazu an, sich mit der Figur zu identifizieren und selber nachzudenken, was einem Menschen durch den Kopf gehen könnte, der gerade ein Porträt von sich selbst in einer Kunstausstellung gesehen hat.

Genau das sollen die Jugendlichen tun, indem sie einen inneren Monolog schreiben: Was denkt Bodo an dieser Stelle?

Dazu sollen folgende Wörter aus dem Bibeltext, der später im Mittelpunkt steht, benutzt werden. Diebe – Schatz – Auge – fressen – dienen – verachten.2 Sie werden auf einem Arbeitsblatt unter dem Bild abgedruckt. Es wird aber noch nicht verraten, woher diese Wörter stammen.
Nach ca. zehn Minuten werden einige der Texte vorgelesen.

 


Impuls: Bibeltext (Mt 6,19-24)
Dauer: 10 min

Intention: Jugendliche lernen den Bibeltext kennen. Auf Grund der eigenen Texte sind sie neugierig, wie die Worte in der Bibel vorkommen. Sie nehmen wahr, dass Jesus selbst hier den Mammon mit einem Gott vergleicht, indem er die Möglichkeit aufzeigt, dass diesem wie einem Gott gedient werden kann.

Nun spielt die Leitung den Bibeltext Mt 6,19-24 ein, in dem die Worte ebenfalls vorkommen. Je nach Gruppe kann dies so geschehen, dass der Text nur vorgelesen, von allen gemeinsam gelesen oder vorgelesen und mitgelesen wird.

In einer kurzen Runde werden Verständnisfragen geklärt. Insbesondere ist darauf zu achten, dass alle verstanden haben, was Mammon bedeutet.

Der Bibeltext stellt gewissermaßen die Überschrift über das Folgende dar. Der Satz „Niemand kann zwei Herren dienen“ wird groß im Raum angeschrieben bzw. aufgehängt. In einem kurzen Unterrichtsgespräch wird überlegt, welchen Herren die Menschen im Film dienen.

 


Impuls: Taler unser – Moop Mama 3
Dauer: 15 min (Song ca. 4 min)

Intention: Das Verständnis für Ironie entwickelt sich zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr, also gerade im Konfirmandenalter. Das Lied liefert ein Beispiel, wie in ironisierter Form zum Ausdruck gebracht werden kann, dass Menschen den Mammon wie einen Gott verehren. So erhalten die Jugendlichen eine Vorlage, auf deren Schablone sie dann selber ironisch-spielerische Ideen entwickeln können.
 

Die Band Moop Mama ist von der Besetzung her eine Blaskapelle oder wie sie selber sagt, eine Marching Band. Sie sind in der Hip-Hop-Szene zu verorten. Der Musikstil ist Konfimandinnen und Konfirmanden also vertraut, aber doch auch fremd genug, dass es weder als anbiedernd noch als ein Eindringen in die eigene Lebenswelt empfunden werden wird, wenn diese Band eine Rolle im Konfer spielt.

Auf der zweiten CD der Band – „Das rote Album“ – befindet sich das Lied „Taler unser“. Im Folgenden spielen die erste Strophe und der Refrain eine Rolle, das Lied sollte aber einmal im Ganzen vorgespielt werden.
Die erste Strophe folgt dem Vater unser, variiert den Text aber so, dass der Taler angebetet wird. „Taler unser im Himmel, geheiligt werden die Zahlen. Dein Reichtum komme …“ Das Gebet schließt mit „Mammon” statt mit „Amen”.

Nach dem Hören bekommen die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Text ausgehändigt, wobei die zweite Strophe nicht mit abgedruckt ist.
Auch hier steht zunächst die Frage im Raum: Wie fandet ihr das Lied? Dabei werden sich die Jugendlichen sowohl zum Inhalt als auch zur Musik äußern.
Evtl. sprechen sie von selbst die englischen Zeilen des Textes an: Do you believe in Money? Money makes me want to fuck …

Aufgabe ist es nun, diese Zeilen ins Deutsche zu übersetzen. Insbesondere die Worte „believe“ und „fuck“ können unterschiedlich übersetzt werden.
Believe: glauben an, vertrauen auf, zum Gott machen, …

Fuck: Das könnte man übersetzen mit „Geld erregt mich“, „Geld macht mich geil / scharf“, kann aber auch im Sinne von „jemanden über den Tisch ziehen  /  verarschen“ gebraucht werden. Es klingt auch an, dass Geld einen Menschen „sexy“ bzw. begehrenswert macht, aber auch dass man sich mit Geld unter Umständen Freunde und sogar (Sexual-)Partner kaufen kann.

 


Gruppenphase: Altäre bauen, Liturgien entwickeln
Dauer: 20-30 min

Intention (auch für den nächsten Schritt): Erfahrungsgemäß gibt es auf Bibeltexte wie dem hier zu Grunde liegenden4 schnell Reaktionen, die die Radikalität abmildern. So wird darauf verwiesen, dass Geld ja auch nicht nur schlecht sei, dass man es ja auch brauche und damit auch Gutes bewirken könne. So kann man für sich schnell folgern, dass man das Geld natürlich nicht anbetet bzw. ihm dient. Im Folgenden soll deshalb einmal ausprobiert werden, wie sich das anfühlt, eben doch dem Geld zu dienen, statt eines Gottesdienstes also einen Gelddienst zu gestalten und zu zelebrieren. So bekommt man einen Blick dafür, dass man im Alltag eben doch dazu tendiert, dem Mammon zu viel Raum zu geben, z. B. indem man wertvolle Besitztümer gut sichtbar zuhause arrangiert, Logos von Markenkleidung sichtbar macht u. ä.

Je nach Neigung bilden die Jugendlichen Arbeitsgruppen mit verschiedenen Aufgaben:

  • Eine Gruppe baut einen Altar für Gott. Dabei darf sie sich am Altar in der Kirche orientieren, kann aber auch neue Bestandteile entwickeln. Dabei darf, ganz im Sinne des Spiels, auch munter und mutig experimentiert werden.
  • Eine Gruppe baut einen Altar für Mammon. Auch sie kann alles nutzen, was im Gemeindehaus verfügbar ist. Es ist ratsam, ausgesuchte Materialien zur Verfügung zu stellen: Spielgeld (evtl. auch Dollarscheine mit der Aufschrift „In God we Trust“), Luxusartikel (kann auch Spielzeug sein) wie Schmuck, Handy, Kleidung, Auto, Sekt.
  • Eine Gruppe schreibt ein Glaubensbekenntnis für Mammon, das sich im Stil am „Taler unser“ orientiert, also das Apostolische Glaubensbekenntnis verfremdet.
  • Zwei weitere Gruppen könnten je ein Lobpreisgedicht auf Gott und auf Mammon schreiben, oder sie denken sich liturgische Handlungen aus, z. B. das Anzünden einer Kerze für Gott, das (dekadente) Anzünden eines Geldscheins für Mammon. Die liturgischen Handlungen müssen entweder von einer Gruppe erdacht werden, oder die beiden Gruppen sprechen sich vorher ab, welchen Teil der Andacht sie gestalten wollen, damit hier deckungsgleiche Teile entstehen.

 


Aktion: Andacht feiern
Dauer: 2 mal 10 min

Intention: Jugendlich erleben rituelle Formen und probieren sich darin aus.

Alternativvorschlag: Statt die Andachten wirklich zu „feiern“, ist es auch möglich, dass sich die Jugendlichen ihre Ergebnisse gegenseitig präsentieren. So spielen zwar einige die Andacht vor, aber es gibt immer auch Zuschauende, die das Gesehene auch kritisch kommentieren können.

Nacheinander feiert die Gruppe eine „Andacht“ für beide „Götter“. Dies muss klar als Spiel inszeniert werden. Es wird zunächst genau erklärt, was im Folgenden passieren soll. Dann entscheidet die Gruppe über die Reihenfolge der „Andachten“, dabei soll nicht nur abgestimmt, sondern auch argumentiert werden. So merken die Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst, dass die „Andacht“ für Mammon vermutlich sehr viel mehr ein Spiel oder sogar ein Scherz ist, also mit ironischer Haltung „gefeiert“ werden muss. Dagegen ist die „Andacht“ für Gott eher eine echte Andacht. Die Gruppe kann dann entscheiden, ob es besser ist, erst Andacht zu feiern und dann „Andacht“ oder umgekehrt.5

Der Ablauf beider Andachten ist gleich. Die Leitung führt durch die Andachten. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden tragen an den entsprechenden Stellen jeweils ihre Beiträge ein. Zwischendurch kann ggf. ein kurzes Auflockerungsspiel gespielt werden.

Bevor es losgeht, wird der Altar ggf. noch fertig gestellt, z. B. durch das Entzünden von Kerzen oder das Abdunkeln des Raumes.

  • Beim Einzug in den Raum erklingen „Glocken“. Im Raum für Gott steht eine Glocke oder eine Klangschale bereit. Im Raum für Mammon klimpern die Jugendlichen mit einem Geldsäckchen.
  • Das Glaubensbekenntnis wird gesprochen. (Vorher beide für alle kopieren. Auch wenn die Jugendlichen das Apostolische Glaubensbekenntnis schon auswendig können, wird es hier abgelesen, um den Laborcharakter der Aktion zu unterstreichen. Alternativ kann man in der gesamten Einheit auch einen anderen Text, z. B. Psalm 8 nehmen.)
  • Falls vorhanden, wird der Lobpreistext gelesen. Oder die liturgischen Handlungen werden an entsprechender Stelle inszeniert.
  • Das „Vater unser“ bzw. das „Taler unser“ wird gesprochen. (Die Musik von Moop Mama steht auch instrumental zur Verfügung, sie könnte hier genutzt werden.)
  • Die Gruppe verbeugt sich vor dem Altar und verlässt den Raum. Wenn möglich, gehen dabei alle rückwärts, auch das macht den spielerischen Charakter deutlich.

 


Stillarbeit: Ein Brief an einen Gott
Dauer: 10-15 min

Intention: Die Jugendlichen können das Erlebte kritisch würdigen. Sie können dabei auch Vorzüge des Geldes durchaus herausstellen, werden aber jetzt wieder ernsthaft sein und die Ebene der ironischen Brechung verlassen.

Jede und jeder für sich schreibt zum Abschluss der Einheit einen Brief an Gott oder an Mammon. Dies kann ein Lob sein, ein Dank, eine Bitte, aber auch Klage, Kritik, Abkehr. (Letztlich ist dieser Brief ein Gebet, aber die Bezeichnung „Brief“ vermeidet, dass Mammon hier tatsächlich angebetet wird, denn das Spiel ist an dieser Stelle ja zu Ende.)

Es dürfen einige Briefe vorgelesen werden. Es ist aber wichtig, dass niemand verraten muss, an wen er oder sie geschrieben hat oder was in dem Brief steht.
Nachdem einige Briefe vorgelesen wurden, wird noch einmal die gesamte Einheit ins Auge gefasst. Impulse können hier sein: Wie hat euch das Erlebte gefallen? Was ist euch dabei aufgefallen? Hat euch etwas gestört? So kann noch einmal thematisiert werden, welche Rolle Ironie und Spiel im Verlauf spielten.

 


Abschluss: Segen
Dauer: 5 min

Intention: Am Ende steht eine feierliche Andacht, die eindeutig ein reiner Gottesdienst ist. Segen wird im Namen Gottes zugesprochen, auch erlebbar durch ein allgemeines Lob 6 an die Jugendlichen.

Der Abschluss dieser Einheit (oder ggf. jeder Teile der Einheit) findet am besten in der Kirche, zumindest aber in einem bisher nicht genutzten Raum statt, in dem ein schlichter Altar mit Kerze, Kreuz und Bibel aufgebaut ist.
Sollte es üblich sein, dass der Konfer mit einer Andacht endet, in der Credo und Vater unser gesprochen werden, so entfallen diese Elemente. Damit wird eine Doppelung vermieden. Außerdem bestünde nach dieser Einheit die Gefahr, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden in das Spiel zurück fallen, in dem diese Element ja dieses Mal vorkamen.

Der Abschluss besteht im Wesentlichen aus einem Dank und anerkennenden Worten an die Jugendlichen, die dadurch in ihrem Wert bestätigt werden. Das umfasst auch, dass sie evtl. für Gedanken gelobt werden, die das Geld positiv in den Blick nehmen. Dadurch wird ihnen deutlich, dass sie in ihren eigenen – auch theologischen – Gedanken ernst genommen werden.

Es folgt der Aaronitische Segen in der wörtlichen Form, das heißt, jede und jeder wird einzeln angesprochen: Der Herr segne dich … Hier wird noch einmal ein Bezug zum Satz „Niemand kann zwei Herren dienen“ hergestellt.
Zum Schluss verabschieden sich die Konfis alle einzeln voneinander, geben sich dabei die Hand und nennen sich beim Namen. Dies schließt gewissermaßen den Kreis zu dem Film. Den Macherinnen und Machern scheint es ja wichtig gewesen zu sein, dem bis dahin namenlosen Straßenkehrer im Abspann noch einen Namen zu geben.

 


Anschluss: Altäre und Abendmahl

Die hier vorgeschlagene Einheit ist sehr offen gehalten. Das ermöglicht den Jugendlichen die Erfahrung, dass im Konfer erst einmal viel erlaubt ist und ausprobiert werden darf. Gerade solche Einheiten müssen immer eingebettet sein in vorangehende und anschließende Einheiten, in denen dann auch Ergebnisse klarer festgehalten werden.

Im Anschluss an diese Einheit könnte es darum gehen, sich den Altar einmal genauer anzusehen, über die Funktion von Altären zu sprechen, z. B. auch unter dem Hinweis, dass jeder Tisch zum Altar werden kann.
Dies könnte wiederum eine Einheit sein, die zum Thema „Abendmahl“ überleitet, indem der Altar als der Tisch des Herrn in den Blick gerät.

  

Anmerkungen 

  1. Der Film wird auf Seite 29 besprochen. Dort findet sich auch eine kurze Inhaltsangabe.
  2. Es hat sich bewährt, drei Nomen und drei Verben aus dem Text zu nehmen. Da der Bibeltext durchklingen soll, ist es ratsam, aus allen Abschnitten des Textes Wörter zu nehmen. Die hier ausgewählten Wörter lenken u. U. den Blick darauf, dass Bodo hier gewissermaßen bestohlen wurde, ermöglichen es aber auch, einen Text zu schreiben, in dem Bodo seinen eigenen Diebstahl plant.)
  3. Die Stichworte „Taler unser“, „Moop Mama“ und „Text“ führen in Suchmaschinen auf Internetseiten, die das Lied als auch den Text bieten.
  4. Vgl. z. B. auch den Reichen Jüngling mit der Forderung Jesu, allen Besitz an die Armen zu geben, aber auch die anschließenden Verse in Mt 6 über das Sorgen.
  5. Wer sich als Leitung selber mit dieser Methode schwer tut, feiert die „Andachten“ nicht, sondern schaut sich mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden nur die Altäre und liturgischen Stücke an.
  6. Segnen bedeutet im Hebräischen, Griechischen und Lateinischen wörtlich „loben“.