Eine Unterrichtseinheit für den Konfirmandenunterricht zum Glaubensbekenntnis
Diese Unterrichtseinheit zielt darauf ab, im Konfirmandenunterricht einerseits die theologischen Formeln des Glaubensbekenntnisses zu problematisieren, andererseits die Formulierungen als auch heute noch relevanten Text gemeindlichen bzw. individuellen Lebens zu verdeutlichen. Dabei wird in dem einen wie anderen Fall induktiv verfahren, d.h. Verständnisschwierigkeiten der Konfirmandinnen und Konfirmanden bzw. Glaubensaussagen von Gemeindegliedern werden zum Ausgangspunkt genommen. Danach soll es darum gehen, auf spielerische Weise Grunddaten des Credo (Entstehung; Bezeichnung etc.) zu vermitteln sowie das Auswendiglernen des Textes zu erleichtern. Konzipiert ist die Unterrichtseinheit vor dem Hintergrund, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden das Glaubensbekenntnis aus dem Gottesdienst als feststehendes liturgisches Element kennen und zumeist darum wissen, dass sie es auch zu lernen haben. Die Unterrichtseinheit besteht aus drei Unterrichtsstunden (45-60 Minuten). Geeignet ist sie für den Vorkonfirmandenunterricht (relativ) zu Beginn oder auch für den Hauptkonfirmandenunterricht am Ende der Konfirmanden(unterrichts)zeit. Im Hinblick auf Vorkonfirmandinnen und Vorkonfirmanden kann sie dazu dienen, den Problemhorizont der Gruppe zu eruieren und die Konfirmanden(unterrichts)zeit vorzustrukturieren. Im Hauptkonfirmandenunterricht kann die Unterrichtsreihe dazu dienen, die Unterrichtsinhalte zusammenzufassen.
Das Credo-Interview (1. und 2. Stunde)
Die ersten beiden Stunden zielen auf die Erschließung der einschlägigen Theologumena. Das soll methodisch über ein von den Konfirmanden erarbeitetes und im Unterricht stattfindendes Interview erreicht werden. 1. Stunde: In der ersten Stunde geht es darum, die Aussagen des Credo zu problematisieren und im Anschluss daran Fragen für das Interview zu entwerfen. Nach dem jeweiligen "Eingangsritual" (Anwesenheitsliste; Anzünden der Taufkerze etc.) wird das Thema eingeführt: alle Jugendlichen erhalten einen Zettel, auf dem ein Teil des Glaubensbekenntnisses kopiert ist. Der Text ist dabei nach der Anzahl der Konfirmanden aufgeteilt. Die Gruppe hat nun die Aufgabe, die einzelnen Teile in die richtige Reihenfolge zu bringen, indem sie mit ihren Zetteln einen "Glaubensbekenntnis-Kreis" bilden. Hiermit soll die Wichtigkeit des Einzelnen wie auch die Gemeinschaft im Credo zum Ausdruck gebracht werden. Anschließend werden Kleingruppen gebildet, von denen jede Arbeitszettel nach der Anzahl der Gruppenglieder erhält. Die auf dem Zettel vermerkten Arbeitsschritte lauten: A. Du und das Glaubensbekenntnis. 1. Kannst Du etwas mit den Begriffen/Formulierungen anfangen? Setze ein "!" hinter die Begriffe/Formulierungen, die Dir wichtig sind! Setze ein "?" hinter die Begriffe/Formulierungen, die Du nicht verstehst! Setze eine ( ) hinter die Begriffe/Formulierungen, denen Du nicht zustimmst! (Es folgen - für die Gruppen jeweils unterschiedliche - Begriffe bzw. Formulierungen, wobei das Glaubensbekenntnis aber insgesamt zu berücksichtigen ist.) Tausche Dich mit den anderen über die Begriffe/Formulierungen und Deine Bewertung aus! 2. Fallen Dir und den anderen Umschreibungen für die Begriffe, andere Formulierungen oder Geschichten dazu ein? Ein Tipp: Hilfe findest Du auf Seite 159 in Deinem Arbeitsbuch (H.M.Lübking/Kursbuch Konfirmation. Düsseldorf 1995). B. Gemeindepromis und das Glaubensbekenntnis. Überlege nun zusammen mit den anderen, welche Fragen Ihr "Prominenten" aus der Gemeinde zu Eurem Abschnitt des Glaubensbekenntnisses stellen könnt! - Der Arbeitszettel hat den Zweck, die Gruppe in mehreren Schritten an das Credo heranzuführen, sie ihre Fragen formulieren zu lassen und diesen Fragen Gewicht zu geben als Fragen im Zusammenhang eines Interviews. Die Kleingruppen finden sich schließlich wieder in der Großgruppe zusammen, in der der Arbeitszettel besprochen und die Fragen für das Interview (auf einer OH-Folie) gesammelt werden. Zum Abschluss der Unterrichtsstunde wird dann noch eine Hilfestellung zum Auswendiglernen gegeben: Das Glaubensbekenntnis wird gemeinsam gesprochen, indem die Sinneinheiten mit Gesten unterlegt werden. Dabei können die Gesten angeboten oder auch gemeinsam von Konfirmandinnen und Konfirmanden und Pastor/in festgelegt werden. Es bietet sich an, das gestische Aufsagen des Credo zum "Ritus" am Ende der Unterrichtsstunde werden zu lassen.
2. Stunde:
In der zweiten Stunde findet das Interview statt. Zum Interview sollten möglichst Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Berufes eingeladen werden. Die von der Konfirmandengruppe entwickelten Fragen sollten ihnen vor dem Interview zugehen. Der Konfirmandenraum ist möglichst so zu gestalten, dass auch äußerlich erkennbar wird, dass in diesem Raum ein Interview abgehalten wird (Sitzordnung; Mikrophon; Aufnahmegerät). Wünschenswert ist, dass die einzelnen Konfirmanden ihre Fragen auch selbst stellen, also die "Interviewer" sind. Begrüßung (inklusive Vorstellung) und Verabschiedung der Interviewpartner geschieht durch den Pastor/die Pastorin. Nach der Verabschiedung der Interviewten kann die Unterrichtsstunde dann wieder mit dem gestischen Aufsagen abgeschlossen werden.
3. Stunde: Das Credo-Quiz
In der letzten Stunde geht es darum, Grunddaten des Glaubensbekenntnis zu vermitteln und den Kenntnisstand der Konfirmandinnen und Konfirmanden abzufragen. Um der Vermittlung und Abfrage einen gewissermaßen "sportlichen" (und damit anregenden) Charakter zu verleihen, wird hier methodisch ein Quiz vorgeschlagen. Nach dem "Eingangsritual" wird zum Thema der Unterrichtseinheit übergeleitet. Das kann durch eine quizähnliche Frage geschehen (z.B. "Welches Gebet wird neben dem "Vater unser" immer in den Sonntagsgottesdiensten gesprochen?"). Anschließend werden die Konfirmanden in Kleingruppen eingeteilt, von denen jede einen Zettel mit den Quizfragen erhält. Die Quizfragen beinhalten einerseits Daten, die in der Regel nicht bekannt sein werden und zu erraten sind (z.B. Jahrhundert der Entstehung), andererseits zielen sie auf die korrekte Wiedergabe von Formulierungen des Glaubensbekenntnisses. Bei der Beantwortung der Fragen in den Kleingruppen kommt es dann - in einem zeitlich begrenzten Rahmen - auf Richtigkeit, nicht auf Schnelligkeit an. Zur Quizauswertung werden die (auf Folie kopierten) Quizfragen mittels OHP an die Wand projiziert, die Ergebnisse der Kleingruppen (auf der Folie) notiert und die richtige Antwort genannt. Für eine richtige Antwort erhalten die Gruppen jeweils einen Punkt. Während oder nach der Auswertung ist dann die Gelegenheit, Fragen zu klären bzw. auf wichtige Zusammenhänge (z.B. Credo und Taufe) einzugehen. Alle Konfirmandinnen und Konfirmanden erhalten schließlich eine Kopie mit den vollständig richtigen Antworten. Die Stunde wie auch die Unterrichtseinheit wird abgeschlossen mit dem gemeinsamen, von Gesten (Symbolen) begleiteten Aufsagen des Credo.
Das Glaubensbekenntnis
Materialien für eine Einheit im Konfirmandenunterricht
1. Fragen zur Vorbereitung des Interviews
A. Du und das Glaubensbekenntnis 1. Kannst Du etwas mit den Begriffen/Formulierungen anfangen? Setze ein "!" hinter die Begriffe/Formulierungen, die Dir wichtig sind! Setze ein "?" hinter die Begriffe/Formulierungen, die Du nicht verstehst! Setze eine ( ) hinter die Begriffe/Formulierungen, denen Du nicht zustimmst!
Ich glaube an den Heiligen Geist
die heilige christliche Kirche
Gemeinschaft der Heiligen
Vergebung der Sünden
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben
Tausche Dich mit den anderen über die Begriffe/Formulierungen und Deine Bewertungen aus!
2. Fallen Dir und den anderen Umschreibungen für die Begriffe, andere Formulierungen oder Geschichten dazu ein?
(Ein Tipp: Hilfe findest Du auf Seite 159 in Deinem Arbeitsbuch.)
B. Gemeindepromis und das Glaubensbekenntnis
Überlege zusammen mit den anderen, welche Fragen Ihr Gemeindepromis - zu Eurem Abschnitt des Glaubensbekenntnisses - stellen könnt! (z.B.: Was ist für Sie "Kirche"?)
2. Interview Interview zum Glaubensbekenntnis (mögliche Fragen):
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3. Das Glaubensbekenntnis-Quiz
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[] Symbolum apostolorum. [] Credo
II. Entstanden ist das apostolische Glaubens- [] 100 vor Christus. [] 300 bis 500 nach Christus. [] 1500 nach Christus.
III. Verfasst wurde das apostolische Glaubens- bekenntnis von [] dem Apostel Paulus. [] dem Apostel Petrus. [] den zwölf Aposteln. [] vielen unbekannten Personen. (Es ist in einem langen Prozess entstanden.)
IV. Das apostolische Glaubensbekenntnis findet [] Neuen Testament. [] Gesangbuch. [] sog. Konkordienbuch.
V. Geschrieben war das [] chinesischer Sprache. [] arabischer Sprache. [] deutscher Sprache. []
VI. Das apostolische [] drei sog. Artikeln. [] vier sog. Artikeln. [] fünf sog. Artikeln. [] sieben sog. Artikeln.
VII. Das apostolische bekenntnis. [] nicht das einzige Glaubensbekenntnis. |
[] Trauung. [] Beerdigung.
IX. Im apostolischen [] den Allmächtigen, den Schöpfer, den Gott des Himmels und des Mondes. [] den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer.
X. Jesus Christus wurde laut [] geboren von der Jungfrau Maria.
XI. Laut des apostolischen Glaubensbekenntnisses [] sah der Heilige Geist bei der Geburt Jesus zu.[] gab der Heilige Geist Jesus seinen Namen.
XII. Bei Pontius Pilatus handelt [] den Statthalter einer römischen Provinz. [] den jetzigen italienischen
XIII. Unter Pontius Pilatus hat [] geheiratet.
XIV. Jesus ist laut des [] am siebten Tage. [] am neunten Tage. |
[] zur Rechten Gottes. []
XVI. Jesus wird laut des apostolischen zu holen. [] um neue Bekannte und Freunde zu gewinnen.
XVII. Der letzte Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses [] der Auferstehung der Lebendigen. [] der Vergebung der Sünden. [] der Gemeinschaft der Holtorfer Hauptkonfirmanden [] dem ewigen Leben. [] dem Heiligen Geist.
XVIII. Das apostolische Glaubensbekenntnis endet mit [] Halleluja. [] Vielen Dank. []
XIX. Das apostolische [] 59 Wörtern. [] 73 Wörtern. [] 95 Wörtern. [] 115 Wörtern. [] 405 Wörtern. [] 877 Wörtern. []
XX. Das apostolische [] nur die Haupt- [] nur die Haupt- [] nur die zwei [] alle. [] |