Lob und Dank - Kinder lernen die biblische Sprache der Freude an ausgewählten Psalmversen zur Schöpfung kennen

von Elisabeth Blumrich

 

aus der Unterrichtseinheit: "Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin." (Ps 139, 14a)

Mit meinem Unterricht will ich Kindern den christlichen Schöpfungsglauben als Ausdruck der Hoffnung nahe bringen.

Wenn man davon ausgeht, "dass Kindheit nicht eine biologisch-unveränderliche Kategorie darstellt, sondern dass sie als gesellschaftliche Konstruktion - als Vorstellungsbild und als von diesem geprägte Lebensform - anzusehen und von daher dem geschichtlichen Wandel unterworfen ist", so ist bei diesem Unternehmen nach der religionspädagogischen Aufgabe bezogen auf die Grundschüler zu fragen.

Da die Kinder schon ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Bedrohung der Welt haben, schien es mir angemessener, bei der Behandlung der Schöpfungsthematik nicht so sehr den globalethischen Akzent zu betonen, sondern den Aspekt der Freude am eigenen Geschaffensein (in der vorliegenden Unterrichtsstunde) bz. am Entdecken der Schöpfung (in der Unterrichtseinheit). Der kindlichen Lebensfreude die religiöse Dimension zu erschließen und sich so im Schleiermacherschen Sinne als "Pfleger der Religion" zu erweisen. Im "Zeitalter der Lebensgefahr" neigt der Erwachsene dazu zu meinen, im Umgang mit der Bedrohung nur die Sprache der Angst, des Protestes fördern und entwickeln zu müssen. Er verkennt dabei, dass die Freude am Leben, in religiöser Hinsicht: das Sich als Geschöpf von Gott geliebt Wissen, aus der Pflege, der Artikulation bedarf.

 

Exegetische Überlegungen

Wer sich dem Psalm 139 zum Zweck einer theologischen Exegese zuwendet, sieht sich vor die unterschiedlichsten Probleme, seien sie textkritischer, literarkritischer, form- und gattungsgeschichtlicher Art, gestellt. "Es hat den Anschein, als habe dieses Stück alttestamentlicher Literatur die Lösung seiner Rätsel noch nicht preisgegeben". Da eine Darstellung der diversen Lösungsvorschläge, von denen keiner eine allgemeine Anerkennung gefunden hat, den Rahmen eines Unterrichtsentwurfs für die zweite Grundschulklasse sprengen würde, sollen hier nur einige Gesichtspunkte allgemeiner Art zur Geltung gebracht werden.

Psalm 139 beschäftigt sich expressis verbis mit dem Verhältnis des Individuums zu Gott. Der Psalm ist nicht eindeutig einer der bekannten Gattungen der Psalmen zuzuordnen. Kraus versteht ihn "in erster Linie als Lehrdichtung", wobei er, ohne die hymnische Grundstimmung (Gunkel), Töne des Dank- und Vertrauensliedes, des Lobliedes zu unterschlagen, die Beziehung zur Weisheitsdichtung herausstreicht. Westermann ordnet den Psalm ein in die Gruppe der beschreibenden Lobpsalmen (Hymnen), beschreibt ihn aber als "reflektierende, nachdenkende Erweiterung eines einzelnen Psalmmotivs; der Unschuldbeteuerung, einem Motiv der Klage des Einzelnen". Damit einher geht die "Ratlosigkeit" der Exegeten in bezug auf den "Sitz im Leben" dieses Psalms. Da auch die "formale Gestaltung des Psalms... nicht in allen seinen Teilen durchsichtig" ist, sollen die weiteren Ausführungen auf V. 14 (speziell und kurz im Zusammenhang des gesamten Psalms) beschränkt bleiben.

Der hebräische Text wäre wohl am ehesten mit "Ich will dich preisen, darum dass ich in furchtbarer Weise wunderbar gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke".

Unsicherheit in bezug auf die grammatikalische und inhaltliche Bedeutung alttestamentlicher Begriffe und metrische Erwägungen führen bei Exegeten unter Hinzuziehung anderer Textzeugen zu unterschiedlichen Lesarten und damit zu Übersetzungsdifferenzen, wie die folgende Übersicht zeigt:

V. 14. 
Ich danke dir, dass ich so wunderbar geschaffen!
Wunderbar sind deine Werke!
Meine Seele erkenne das gar wohl. (Kraus)

V. 14. 
Dich bekenn ich, denn du bist zu fürchten,
deine Werke schufst du als Wunder.
Meine Seele erkennt es gar wohl. (Weiser)

V. 14. 
Ich preise dich, dass du so erstaunlich ‘waltest’
wunderbar: wunderbar sind deine Werke

V. 13. 
Denn...

V. 14c.
 ‘Du kanntest’ meine Seele schon von jeher (Gunkel)

V. 14. 
Ich preise dich, dass ich so wunderbar geschaffen bin,
ja wunderbar sind deine Werke!

V. 15.
Meine Seele kanntest du wohl, ... (Westermann)

Der Psalmist erkennt seinen Schöpfer und sein Geschaffensein.

So wird in Psalm 139 die unaufhebbare Verbundenheit des Menschen mit Jahwe begründet in seinem persönlichen Erschaffensein "Es ist nicht Schöpfungstheologie an sich ..., sondern die existenziale Interpretation der Schöpfermacht Jahwes."

Auf dem Hintergrund dieser verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten möchte ich versuchen, das, was aus der Fülle der Aussagen didaktisch bei dem Lebensalter der Kinder möglich ist, zu übertragen.

 

Systematisch-theologische Überlegungen

Luthers Auslegung des 1. Artikels verbindet die Schöpfungsaussagen über Gott als den Schöpfer Himmels und der Erde mit dem Bekenntnis des eigenen Geschaffenseins: "Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturn, mit Leib und Seel, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält..."

Dies bedeutet, dass die christlichen Schöpfungsaussagen nicht primär Aussagen über die Weltentstehung, sondern Existenzaussagen sind. D.h. "dass der Schöpfungsglaube nicht neben dem Heilsglauben steht, sondern in ihm aufgeht, mindestens in ihn übergeht. Das AT bezeugt nichts anderes."

Der Mensch weiß sich als kontingent und endlich. -Er verdankt sein Dasein nicht sich selbst. Er ist geschaffen in eine relative Freiheit, in der er sich zwischen Gut und Böse immer wieder entscheiden muss. Zu einer Aussage der Hoffnung wird der Dank über seine Existenz dann, wenn er Gott als den nahen, gegenwärtigen Gott erfährt und bekennt. Die Sprache der Freude, mit der der Mensch diese Erfahrung zum Ausdruck bringen kann, ist eine Gabe des Geistes, der darauf hinweist, "dass die Schöpfung nicht nur eine lastende Vergangenheit hat, sondern eine Zukunft."

So nennt Luther die Dankpsalmen "die vornehmsten und um dieser willen ist der Psalter gemacht." Zum 139. Psalm sagt er, dieser sei ein "Psalm, der das Geheimnis der Schöpfung versteht."

 

Zur Didaktik

I. Baldermann hat in seinem Buch "Wer hört mein Weinen? Kinder entdecken sich selbst in den Psalmen" sich nicht nur mit der Sprache der Angst, sondern auch mit der "Sprache der Freude" befasst.

Im Unterschied zur Sprache der Angst, die sich schließlich doch auf irgendeine Weise zu Wort zu melden versuche, sei die Sprache der Freude "wehrloser: sie wird, so sie keine Resonanz findet, einfach versiegen."

Baldermann macht sich auf die "Suche nach einfachen Hauptsätzen des Lobes", um auf diese Weise elementare biblische Worte der kindlichen Erfahrung erschließen zu können. Seiner Konzeption, mit einzelnen Psalmversen zu arbeiten, bin ich auch darin gefolgt, dass ich den Vers: Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin, aus Psalm 139 aufgenommen habe. Baldermann bietet jedoch dafür keine Unterrichtspraxis. Außerdem ist zu beachten, dass sich seine Konzeption eigentlich erst für Kinder ab der 3. Klasse eignet. So sind eigene didaktische Abwandlungen nötig, um einzelne Psalmverse zum Gegenstand einer Unterrichtsstunde zu machen.

Gespräche in diesem Alter müssen kurz sein. So ist es selten möglich, einen biblischen Satz an den Anfang der Stunde zu stellen und die Kinder dazu assoziieren zu lassen, um von da aus ein Gespräch zu entwickeln. D.h. es muss erst die Sachebene (z.B. in einem kurzen Gespräch mit Anschauungsmaterial) erschlossen werden, bevor die Kinder sich mit dem biblischen Satz befassen können.

Die Kinder lassen sich inhaltlich leicht ablenken und bleiben an irgend etwas "Abseitigem" hängen, so dass ggf. stärkere zurücklenkende Eingriffe durch den Unterrichtenden nötig sind.

Während in den älteren Klassen die Gesprächsimpulse öfter von den Kindern selbst kommen, ist hier der Lehrer bei der Vorbereitung darauf gewiesen, sich zu überlegen, wie er ggf. in kleinen Schritten Impulse gibt, die von den Kindern dann leicht aufgenommen werden können.

Da die kognitiven und affektiven Ebenen hier nicht in Konkurrenz treten, müssen die Vertiefungsphasen den Kindern Raum für ihre nichtsprachliche Äußerungsformen lassen.

Überhaupt geht in diesen Kindern noch sehr viel mehr vor, als nachprüfbar ist, d.h. im Gespräch zum Ausdruck kommt. Deshalb habe ich den Untertitel der Unterrichtseinheit auch nicht: "Kinder entdecken sich in...", sondern "Kinder lernen kennen" genannt. Das bedeutet nicht, dass das Unterrichtsziel sich im Kennen lernen erschöpfen soll, aber das "Sich-Entdecken" einfach zu konstatieren, erschien mir zu hoch gegriffen, obwohl es in dieser Unterrichtsstunde natürlich auch um das Sich-Entdecken geht.

Innerhalb dieser Unterrichtseinheit wurden bzw. werden aus dem Psalm 104 die Vv. 10-14; 19-23 mit den Themen Brot, Wasser, Bäume, Tiere etc., Sonne, Mond/Tag und Nacht behandelt.

Die letzten beiden Stunden haben den Vers 14a des 139. Psalms zum Thema. Die Unterrichtsstunde, die hier vorgestellt wird, ist die vorletzte der Einheit. Trotz aller Unterschiede in der Übersetzung des Psalmverses wird man die elementarste Fassung in Anlehnung an die Übersetzung des revidierten Luthertextes "Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin", im Unterricht zugrunde legen.

 

Ziele des Unterrichts

Die Ziele der beiden Unterrichtsstunden. In dieser (der ersten) Stunde zum Thema "Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin" liegt der Akzent auf dem zweiten Teil des Verses. Die Kinder sollen sich als Teil der Schöpfung entdecken, in dem sie a) in einem ersten Schritt sich (als Teil der Schöpfung) gleichsam gegenübergestellt werden und b) in einem zweiten Schritt anhand der spielerischen Frage: Wie bin ich gemacht? zunächst einmal - dem Alter angemessen - ihr körperliches Vermögen entdecken. Darin soll die Möglichkeit, über das rein Körperlich hinauszugehen, beschlossen sein, aber nicht notwendig zum Thema gemacht werden.

Dabei steht der biblische Vers als Dankaussage im Hintergrund. In einem letzten Schritt (in der zweiten Stunde) sollen die Kinder ihr eigenes Geschaffensein als Anlass zum Dank begreifen, indem auch das in der ersten Stunde Entdeckte wieder in Erinnerung gerufen wird.

Die Ambivalenzerfahrungen, die auch den Kindern nicht fremd sind (und die in der 1. Stunde schon mit anklingen), sollen dabei nicht verschwiegen werden. Die Kinder sollen hören, dass "Wunderbar gemacht" nicht identisch ist mit: Es geht mir immer gut, oder ich kann alles wunderbar. In diesem Sinne soll erst in der 2. Stunde die 3. Strophe von "Weißt du, wie viel Sternlein stehen" besprochen werden.

 

Die Medien:

  1. Das Lied: Weißt du, wie viel Sternlein stehen (Kasten).
  2. Eine Kiste, in der sich für jedes Kind ein Blatt mit seinem Namen befindet, auf das es sich dann malen soll.
  3. Die Wandtafel.
    Auf der Innenseite steht der Psalmvers, der erst im Verlauf der Stunde durch Aufklappen der Tafel sichtbar gemacht wird.
  4. Ein Ball für das Spiel am Ende der Stunde. Die Kinder rollen ihn sich gegenseitig zu und rufen sich damit auf.

 

Methodische Überlegungen anhand des Stundenablaufs

Wie zur Didaktik bereits dargelegt, kann bei Kindern der zweiten Grundschulklasse der zum Thema einer Unterrichtsstunde gemachte Bibelvers selten unvorbereitet, an den Anfang der Stunde gestellt werden. Sämtliche Arbeits- und Sozialformen einer solchen Stunde dienen jedoch dem Ziel, den biblischen Vers zur kindlichen Erfahrung in Beziehung zu setzen.

Nach der Begrüßung werden als Einstimmung die ersten beiden Strophen des Liedes "Weißt du, wie viel Sternlein stehen" gesungen, die an die vorherigen Stunden anknüpfen.

Die Unterrichtende leidet dann unter der Überschrift: "Was Gott noch geschaffen hat!" in einigen Sätzen über von den bisher behandelten Unterrichtsstunden der Einheit zum eigentlichen Einstieg in das Thema. Mit den Worten: "In dieser Kiste ist aufgeschrieben, was Gott noch geschaffen hat," holt der Unterrichtende die bisher verborgen gehaltene Kiste und stellt sie in die Mitte. Ein Kind öffnet die Kiste und holt jedes Blatt einzeln heraus, während es den jeweiligen Vornamen des Mitschülers nennt. Die Kiste und ihr Inhalt sollen dazu dienen, die Kinder sich selbst als Teil der Schöpfung entdecken zu lassen, indem "das Selbstverständliche seiner Selbstverständlichkeit entkleidet" wird (Baldermann). 1. Sie soll zweitens den Kindern zeigen, dass sie alle eine "Versammlung von Ichs" sind. Anschließend werden sie aufgefordert sich selbst auf das Blatt zu malen. Bei dem Sich-Selbst-Malen soll den Kindern dann Gelegenheit gegeben werden, sich nonverbal mit sich selbst zu beschäftigen.

Bis auf die Einzelarbeit findet die Stunde im Stuhlkreis statt, der die Konzentration fördert und ein methodisch nutzbares Zentrum (hier für die Kiste) hat und leichter ein Bewegungsspiel (s.u.) ermöglicht.

Die Kinder kehren mit ihren Bildern in den Stuhlkreis zurück.

Nachdem die wichtigsten und drängendsten Äußerungen der Kinder zur Sprache kommen konnten, wird von der/dem Unterrichtenden der biblische Vers an der Wandtafel zum Vorschein gebracht. Dabei sollen spontane Äußerungen durchaus aufgenommen werden.

In dem nun folgenden kurzen Gespräch soll der Inhalt des zweiten Teils des Psalmverses erschlossen werden, was dann im Spiel fortgesetzt wird.

Das Bewegungsspiel soll verbales und nonverbales miteinander verknüpfen. Hier sollen - im Gegensatz zur stillen Einzelbeschäftigung mit sich selbst - die Kinder das jedem Menschen Zugehörige gemeinschaftlich entdecken und - wenn möglich - auch körperlich ausführen. Beispiel: Mit dem Kopf kann ich (Kind ruft anderes Kind mit Ball auf, das dann sagt:) wackeln, (worauf alle mit dem Kopf wackeln).

In einer letzten Gesprächsrunde "Was ich noch alles kann" können weitere Aspekte zur Sprache kommen. Dieses letzte Gespräch kann aber auch in der 2. Stunde der Vertiefung der 1. dienen.

Am Schluss der Stunde werden die Selbstbildnisse der Kinder wieder in die Kiste versenkt und für die nächste Stunde dort aufgehoben.

Ausblick auf die 2. (letzte) Stunde

Zu Beginn wird der Psalmvers aus der Erinnerung geholt, und jedes Kind schreibt ihn über sein Bild. Weiteres steht unter: Ziele des Unterrichts.

 

Psalm 139

EIN PSALM DAVIDS, VORZUSINGEN, HERR, du erforschest mich/und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;/du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich/und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,/das du, HERR, nicht schon wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich/und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,/ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,/und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;/bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte/und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen/und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken/und Nacht statt Licht um mich sein-,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,/und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.

Denn du hast meine Nieren bereitet/und hast mich gebildet im Mutterleibe.

Ich danke dir dafür,/dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke;/das erkennt meine Seele.

Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde,/als ich gebildet wurde unten in der Erde.

Deine Augen sahen mich,/als ich noch nicht bereit war, und alle Tagen waren in dein Buch geschrieben,/die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken!/Wie ist ihre Summe so groß!

Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand:/Am Ende bin ich noch immer bei dir.

Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten!/dass doch die Blutgierigen von mir wichen!

Denn sie reden von dir lästerlich,/und deine Feinde erheben sich mit frechem Mut.

Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen,/und verabscheuen, die sich gegen dich erheben?

Ich hasse sie mit ganzem Ernst;/sie sind mir zu Feinden geworden.

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz;/prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine.

Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin,/und leite mich auf ewigem Wege.

 

Lied

Weißt du, wie viel Sternlein stehen
(Wilhelm Hey)

1. Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl.

2. Weiß du, wie viel Mücklein spielen in der hellen Sonnenglut,
wie viel Fischlein auch sich kühlen in der hellen Wasserflut?
Gott der Herr rief sie mit Namen, dass sie all’ ins Leben kamen,
dass sie nun so fröhlich sind, dass sie nun so fröhlich sind.

3. Weißt du, wie viel Kinder frühe steh’n aus ihren Bettlein auf,
dass sie ohne Sorg’ und Mühe fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen,
kennt auch dich und hat dich lieb, kennt auch dich und hat dich lieb.

 

Phase

Inhalt

Medium

Methode

Begrüßung

Einstimmung

Lied: Weiß du wie viel Sternlein...

(Str. 1+2)

 

Singen

Einleitung

"Was hat Gott noch geschaffen?"

 

Anknüpfende und überleitende Sätze des L.

Einstieg

Die Kinder als Teil der Schöpfung

Kiste

Impuls

Erarbeitung I

ich male mich

Blätter mit Namen, Blatt und Stifte

Spielerisches Entdecken

Malen

Kurzes Feedback

"Ich habe mich gemalt"

Selbstbildnisse

Spontane Äußerungen, evtl.

Erarbeitung II

Ps. 139, 14a "Ich danke dir, dass ich wunderbar bin"

(2. Teil des Verses) Wie bin ich gemacht?

Tafel

Impuls

Gespräch

Erarbeitung III

Was gehört zu mir? Was kann ich damit machen?

Ball

Frage- und Bewegungsspiel

Schluss

"Fortsetzung folgt"

Bilder

Kiste

Bündelung

Vertiefung

(stille Reserve)

Was ich noch alles kann

 

Gespräch

 

Verhalten der Lehrerin/des
Lehrers

Verhalten der Schülerinnen/der Schüler

Stimmt an, singt

Singen mit

Spricht

Hören zu

Holt die Kiste

Warten (hoffentlich gespannt)

Lässt die Kiste aufmachen und den Inhalt entdecken. Jedes Kind bekommt "sein Blatt". Gibt Arbeitsauftrag, steht Kindern zur Verfügung

Raten, spontane Äußerungen

 

Malen sich

Bittet Kinder zur Rückkehr in den Stuhlkreis mit ihren Bildern, geht ggf. auf Äußerungen ein

Kommen mit Bildern (soweit wie die sich zurück in den Stuhlkreis, äußern sich, kommentieren andere oder eigene Bilder

Klappt Tafel auf, gibt Impuls, lenkt, fragt

Spontane Äußerungen antworten, tragen zusammen

Erklärt und beginnt das Spiel, übernimmt ggf. eine Steuerrolle

Fragen sich, antworten - machen die entsprechenden Bewegungen

Fordert auf, Bilder in die Kiste zu tun,

Hinweis auf die nächste Stunde

Bringen die Bilder in die Kiste

Gibt Impulse, fragt, moderiert

Einfälle, antworten

 
Literaturverzeichnis

  • Ausdrücklich leben. Psalmen. Texte zur Bibel 7. Neukirchen-Vluyn 1991 (Texte zur Bibel)
  • Baldermann, Ingo: Wer hört mein Weinen? Kinder entdecken sich selbst in den Psalmen, 2. Aufl., Neukirchen-Vluyn 1989 (Baldermann, Psalmen)
  • Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, 6. Aufl. Göttingen 1967 (BSLK)
  • Gunkel, Hermann: Die Psalmen, 6. Aufl., Göttingen 1986 (Gunkel, Psalmen)
  • Josuttis, Manfred. Der Kampf des Glaubens im Zeitalter der Lebensgefahr, München 1987
  • Kraus Hans-Joachim: Psalmen, 2. Teilband, 5. Aufl. Neukirchen-Vluyn 1978 (BK 15,2) (Kraus, Psalmen)
  • Luther, Martin: Dein Wort ist meines Herzens Freude. Trost aus den Psalmen, hrsg. v. Th. Brandt, Wuppertal 1982
  • Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern. (1799) In: ders.: Schrift aus der Berliner Zeit 1796 - 1799, hrsg. von. G. Meckenstock. (F.D.E. Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe, hrsg. v. H.-J. Birkner, u.a. Erste Abt.: Schriften und Entwürfe Bd. 2) Berlin/New York 1984 (Schleiermacher, Reden)
  • Schweitzer, Friedrich: Die Religion des Kindes. Zur Problemgeschichte einer religionspädagogischen Grundfrage, Gütersloh 1992 (Schweitzer, Religion)
  • Trillhaas, Wolfgang: Dogmatik, Berlin 1962 (Trillhaas, Dogmatik)
  • Wagner, Siegfried: Zur Theologie des Psalms CXXXIX, in: Vetus Testamentum Supplement 39, 1978, S. 357-376 (Wagner, Zur Theologie)
  • Wegenast, Klaus: Religionsdidaktik Grundschule. Voraussetzungen, Grundlagen, Materialien, Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1983
  • Weiser, Artur: Die Psalmen, 7. Aufl., Göttingen 1966 ATD Teilband 15 (Weiser, Psalmen)
  • Westermann, Claus: Ausgewählte Psalmen, Göttingen 1984.