Das Schülermentoren-Ausbildungsprogramm (SMAP)
Ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Kirchengemeinde Sehnde mit der Kooperativen Gesamtschule Sehnde

von Susanne Paul

 

Voraussetzungen

Die Kooperative Gesamtschule in Sehnde ist seit einigen Jahren auf dem Weg zur Ganztagsschule. Mittlerweile ist eine neue Mensa gebaut, eine Mittagspause eingeführt und ab der siebten Klasse haben die Schülerinnen und Schüler oft bis in den Nachmittag hinein Unterricht. Die Kooperation zwischen Schule und Pfarramt hat in der Gemeinde eine lange Tradition, die auf Schulgottesdiensten und gemeinsamen Projekten aufbaut.

Im Zuge der Diskussion um die Schulform kam sowohl in der Kirchengemeinde als auch in der Elternschaft und in der Schulleitung der Wunsch nach einer Kooperation auf. Der Kirchenvorstand hat diesen Wunsch mit Freude aufgenommen, denn gerade in den wichtigen Bereichen der Persönlichkeitsbildung und Werteorientierung hat die Kirche durch die christliche Botschaft Ressourcen, die in einer Kooperation gewinnbringend für alle zum Tragen kommen.

Außerdem trafen die Interessen der Schule auch auf die Interessen der Kirchengemeinde. Wir suchten eine Möglichkeit, Jugendlichen nach der Konfirmation etwas anzubieten, um sie als Teamer und Teamerinnen in unsere Jugendarbeit zu integrieren.



Ziele des Projektes

Daraus ergaben sich die folgenden Ziele: Mit dem praxisnahen und interessenorientierten Kooperationsmodell der Kirchengemeinde Sehnde und der Kooperativen Gesamtschule Sehnde soll Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren ein Zugang zum ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit und Schule ermöglicht werden.

Die evangelische Jugendarbeit öffnet ihr Ausbildungsprogramm zur Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleiter für interessierte Schülerinnen und Schüler und bietet spezielle Schulungselemente an.

Mit dem Projekt soll ein Erprobungsfeld für die Übernahme ehrenamtlicher Verantwortung in verschiedenen Lebensfeldern der Jugendlichen eröffnet werden.
Die Jugendlichen sollen in diesem Projekt zum Schülermentor bzw. Schülermentorin ausgebildet werden. Sie sollen in dieser Schulung

  • die Fähigkeit und Bereitschaft gewinnen, sich sozial zu engagieren und soziale Verantwortung zu übernehmen
  • und durch den Mentorenstatus und den Erwerb eines Zertifikats ermutigt werden, in Schule und kirchlicher Jugendarbeit Erfahrungsräume zur mit- bzw. eigenverantwortlichen Gestaltung wahrzunehmen.
  • Darüber hinaus besteht für Jugendliche die Möglichkeit, nach engagierter Mitarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit den Jugendgruppenleiterausweis (Juleica) zu erwerben.


Grundlegende Themen der jugendlichen Entwicklung sind weiterhin die Suche nach der eigenen Identität und nach Möglichkeiten einer sinnvollen Lebensgestaltung.

Die pädagogische Zielrichtung, die sich aus dieser Erkenntnis für das Schülermentorenprojekt ableitet, wird am besten durch die Begriffe „Erfahrungslernen/Erwerb von Kompetenzen“ auf den Punkt gebracht.

Dabei geht es um so vielfältige Dinge wie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, den Mut, sich mit Neuem und Unbekanntem auseinander zu setzen und um die Sicherheit, dem eigenen Urteil zu vertrauen und eigene Entscheidungen zu treffen. Die Auseinandersetzung mit christlichen Werten soll dabei als eine Orientierungshilfe für diesen Prozess erlebt werden.

Dazu gehören aber auch das Erlernen von sozialen Kompetenzen als Grundlage für die persönliche Lebensgestaltung im Privatleben, im Beruf und im sonstigen gesellschaftlichen Leben wie Kooperationsfähigkeit, Kommunikation-, Konflikt- und Empathiefähigkeit.

Das Kooperationsprojekt schafft für Jugendliche Gelegenheiten für neue Lernerfahrungen in fremden Lebenswelten. Es eröffnet Lernorte in Schule und Kirchengemeinde, an denen soziale (Erst-) Erfahrungen möglich sind. Es wirkt darauf hin, dass Lernarrangements so gestaltet werden, dass Jugendliche soziale Erfahrungen machen können.

Die Praxisfelder in Schule und Kirchengemeinden laden die Jugendlichen ein, sich mit ihrer sozialen Verantwortung auseinander zu setzen. Sie fördern soziale Einstellungen und öffnen Möglichkeiten für soziales Handeln und ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement.



Projektentwicklung

Es traf sich eine kleine Projektgruppe, die nach einer Anregung aus Baden-Württemberg dann das Schülermentorenausbildungsmodell entwickelte.1

Über den Beschäftigungsfonds wurde eine Diakonenstelle beantragt, die umliegenden Kirchengemeinden der Region beteiligten sich an der Finanzierung.

Das Projekt begann 2001 und lief bis 2003, danach wechselte die Stelleninhaberin in eine feste Stelle, und SMAP ruhte einige Monate. 2004 bildete sich eine neue Projektgruppe2, die nun SMAP ohne zusätzliche hauptamtliche Kraft konzipierte und das SMAP-Programm einmal jährlich durchführte.

Mittlerweile haben 38 Jugendliche ihr Zertifikat bekommen, 16 weitere sind im aktuellen SMAP-Programm.



Das Programm

SMAP setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen:

  • Der Einführungstag: An einem Samstag trifft sich die Gruppe zum ersten Mal, gegenseitiges Kennenlernen und die genaue Vorstellung von SMAP stehen auf dem Programm.
  • Am ersten Wochenende ist das Thema „Kommunikation – wie ich verstehe, was ich höre“ und die Vorbereitung der Praktika.
  • Nach dem Wochenende machen die Jugendlichen ein Praktikum in Schule, Kirche oder Vereinen, um ehrenamtliche Arbeit kennen zu lernen. Sie bekommen einen Leitfaden für das Praktikum an die Hand, der dann für die abschließende Reflektion hilfreich ist. Auflage ist, dass sie in dieser Zeit (meist vier Wochen lang einmal die Woche) einen Part selber übernehmen.
  • Am zweiten Wochenende stehen die Auswertung der Praktika und die Frage nach dem Umgang mit Konflikten im Mittelpunkt. In Rollenspielen werden Gruppensituationen erarbeitet und verschiedene Lösungsmöglichkeiten für Konflikte analysiert. Dazu gehören auch Fragen nach dem eigenen Leitungsverhalten und unterschiedlichen Leitungsstilen.
  • Der Kreisjugenddienst macht mit den Jugendlichen einen Tag zum Thema Rechtsfragen, der dann auch für die Jugendleitercard (Juleica) angerechnet wird.
  • Verschiedene Elemente der Juleica (z.B. die im Kirchenkreis notwendigen Kleinen Fortbildungen und Praktika) werden den SMAP-Absolvierenden beim Juleica-Kurs ebenfalls erlassen.
  • Am dritten Wochenende geht es um Fragen des eigenen Glaubens und der Gestaltung einer Andacht und um die Projektvorbereitung. Um das Zertifikat zu bekommen, müssen alle Jugendlichen ein Projekt in kleinen Teams entwickeln, planen und ausführen.
  • Den Abschluss des Programms bilden ein Projektauswertungstag und die Zertifikatsübergabe in einem Festgottesdienst.




Die Erfahrungen in der Praxis – Kooperation mit Schule und Stadt

Die Kooperation zwischen der KGS Sehnde und der Kirchengemeinde ist hervorragend.

SMAP wird von beiden Seiten als gemeinsames Projekt anerkannt und unterstützt; die Mitarbeit des Sozialpädagogen der Schule steht von Seiten der Schulleitung außer Frage.

Die Direktorin Helga Akkermann ist immer auch bereit zu unkomplizierten Lösungen für plötzlich auftauchende Probleme. Trotzdem gab es gerade in der Anfangszeit Schwierigkeiten.

Die Absprachen mit einer Schule, die 1.700 Schülerinnen und Schüler hat und einem Kollegium, das mittlerweile aus  über 120 Lehrkräften besteht, war nicht einfach. Schule braucht einen deutlich größeren Vorlauf für Planungen als wir das oft aus der Kirchengemeinde gewohnt sind. Dies haben wir lernen müssen.

Wir erleben auch vom Schulträger eine große öffentliche Anerkennung. Bürgermeister und andere leitende städtische Angestellte loben SMAP – allerdings drückt sich dieses Lob nicht in pekuniärer Unterstützung aus. Der Verweis auf überstrapazierte Haushalte ist hier wie vielerorts eine Allzweckwaffe.



Werbung und Anmeldungen

Der Modus der Anmeldung hat eine vielfältige Wandlung erfahren. Als SMAP noch mit einer bezahlten Kraft angeboten wurde, wurden die betreffenden Klassen (vorwiegend die achten Klassen) nach und nach ins Gemeindehaus eingeladen und über das Programm informiert. Dies kollidierte aber immer wieder mit dem Schulablauf und erforderte ein hohes Maß an Absprachen mit der Schule. Bewährt hat sich unsere jetzige Methode: Jugendliche, die das SMAP-Programm durchlaufen haben, melden sich bei den Klassenlehrerinnen und -lehrern an und gehen mit dem Sozialpädagogen durch die entsprechenden Klassen. Dabei verteilen sie einen Informationsflyer und eine Einladung zum Elternabend sowie die Anmeldeformulare. Auf diesem Weg erreichen wir alle Klassen und die „Werbewirksamkeit“ von selbst engagierten Jugendlichen ist ungleich höher als die Erwachsener.

Die SMAP-Teilnehmenden kommen aus allen Schultypen – das ist ein Vorteil der Zusammenarbeit mit einer Kooperativen Gesamtschule. Es gibt ein leichtes Übergewicht von Mädchen in den Kursen, obgleich ein Kurs mehr Jungen als Mädchen hatte.



Finanzen und personelle Ressourcen

Die Teilnahme am Projekt selbst kostet nichts, wir versuchen auch, die Kosten für die Wochenenden so gering wie möglich zu halten.

Wir finanzieren das Programm zum einen mit Mitteln aus der Kirchengemeinde, zum anderen versuchen wir immer wieder, neue Geldquellen aufzutun. Ein Jahr lang finanzierte das von der Aktion Mensch initiierte Programm 5000x Zukunft SMAP, ein anderes Jahr unterstütze uns der Diakoniefonds des Kirchenkreises und Mittel des Landesjugendpfarramtes, ein anderes Mal auch die Hanns-Lilje-Stiftung.

Die Frage der Finanzierung bindet ein großes Maß an Arbeitskraft und stellt von allem die kirchlichen Hauptamtliche im Team jedes Jahr wieder neu vor kreative Herausforderungen.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das Kennzeichen „innovativ“ für solche Projekte ein großer Bremsklotz ist. Ist das Projekt erst einmal angelaufen, ist es nicht mehr neu und deshalb auch nicht mehr innovativ. Die Frage, wie gelungene Projekte in eine sichere Finanzierungslage kommen können, ist in diesem Zusammenhang eine wesentliche.

SMAP wurde konzipiert als ein Programm, das von einer hauptamtlichen Kraft begleitet wird, heute wird SMAP von vier Ehrenamtlichen und zwei Hauptamtlichen geleitet (s. u. Anm. 2). Das bedeutet für alle eine ungeheure zeitliche Belastung. Gerade die Wochenenden kosten sowohl in Vorbereitung als auch in der Ausführung und Nachbereitung viel Zeit. Geholfen hat uns eine systematischere Planung mit verstärkt arbeitsteiliger Arbeitsweise. Gleichwohl gilt für alle Beteiligten: Es geht nicht ohne die gehörige Portion Leidenschaft für das Projekt, die über manche Belastung dann hinweghilft.



Dauer des Programms

An der Dauer des Programms haben wir ebenfalls gearbeitet. Ursprünglich war es auf ein Jahr ausgedehnt und ging von Januar bis Januar. Da es aber immer wieder größere Pausen zwischen den einzelnen Blöcken gab, sprangen viele Jugendliche in der Zwischenzeit ab. Deshalb haben wir das Programm drastisch gestrafft. Wir beginnen nach den Sommerferien und sind im Februar des darauf folgenden Jahres fertig. Das hat zum einen den Vorteil, dass wir uns in dieser Zeit durch die kurz aufeinander folgenden Wochenenden gut kennen und die Jugendlichen besser einschätzen lernen. Zum anderen liegen die Ausbildungsblöcke enger zusammen, so dass der inhaltliche Bezug leichter herzustellen ist.

Zuerst arbeiteten wir noch mit zwei Wochenenden und drei Projekttagen vor Ort. Auch dies haben wir geändert, weil die Erfahrung zeigt, dass ein Wochenende mit seinen Möglichkeiten im Vergleich zu ein paar Stunden zu Hause wesentlich attraktiver ist. Jetzt haben wir unseren Modus mit dem Einführungstag am Samstag und zwei Wochenenden gefunden.



Die Projekte

Bei der Auswahl der Projekte zeigen die Jugendlichen zumeist großes Engagement und Kreativität. Die Projekte finden in der Schule oder in der Kirchengemeinde statt. Die Jugendlichen organisieren Kickerturniere in der Schule, gestalten Kindernachmittage und -ausflüge, initiieren einen Tanzworkshop oder eine Flirt- und Fundisco, laden zu einer Kinderbibeltagsübernachtung ein.

Die Projekte werden jeweils von einer Person des SMAP-Teams betreut. In der Vorbereitung wird viel Zeit darauf verwandt, eine genaue Planung zu machen und das Projekt den anderen so vorzustellen, dass es gut ankommt. Dafür nehmen wir uns an den Wochenende viel Zeit.

Auch bei der Durchführung des Projektes ist immer ein SMAP-Teammitglied dabei. Dies ist vor allem für die Reflexion am letzten Projekttag wichtig.



Die Zertifikatsübergabe

Von Anfang an war klar, dass die Übergabe der Zertifikate an die SMAP-Teilnehmenden im Rahmen eines Gottesdienstes stattfindet. Dazu wird die örtliche politische, kirchliche und schulische Prominenz eingeladen. Auf Stellwänden sind die Abschlussprojekte der Jugendlichen dokumentiert. Im Gottesdienst richten die Direktorin der KGS und der Bürgermeister Grußworte an die Jugendlichen, die Presse ist mit dabei. Mit dieser Form der Zertifikatsübergabe gelingt mehrerlei: es wird deutlich, dass dies ein kirchliches Projekt ist, die Kirchengemeinde lernt die SMAP-Teilnehmenden und deren Arbeit kennen und die Eltern begleiten die Jugendlichen zum Gottesdienst und haben so, vielleicht kurz nach der Konfirmation ihres Sohnes oder ihrer Tochter, wieder eine Begegnung mit Kirche.

Und danach?!

Welche Möglichkeiten haben SMAP-Teilnehmende nach der Zertifikatsübergabe weiter mitzuarbeiten? Viele der Jugendlichen sind in ihren Kirchengemeinden weiter aktiv, sie werden zum Beispiel zum Jugendmitarbeiterkreis mit eingeladen. Sie sind Ansprechpersonen für Aktionen in der Schule. So planen SMAP-Jugendliche den 24 Stundenlauf an der KGS in diesem Sommer mit, sind aktiv in der Hausaufgabenhilfe oder lassen sich für Projekte engagieren.

Ideal ist der Werdegang der jungen Frauen, die jetzt im SMAP-Team mitarbeiten: sie haben SMAP als 14-Jährige mitgemacht, danach waren sie engagiert in der Kirchengemeinde, haben ihre Juleica gemacht, sind als Gruppenleiterinnen und Freizeit-Teamerinnen aktiv und leiten nun SMAP selber mit. Allerdings ist auch ersichtlich, dass der persönliche Bezug, der im SMAP-Projekt gewachsen ist, nicht zu unterschätzen ist. So gelingt die Integration der Jugendlichen in die gemeindliche Jugendarbeit leichter bei denen, die aus der Kirchengemeinde Sehnde kommen, und für schulische Projekte nach SMAP ist der Kontakt zum Schulpädagogen ausgesprochen wichtig.



Ein vorläufiges Fazit

SMAP ist ein ausgesprochen lohnendes Projekt für eine Kooperation von Kirche und Schule. Beide Seiten gewinnen dabei: die Kirche kommt in Kontakt mit Jugendlichen, die nicht zwangsläufig ihren Weg in die kirchliche Jugendarbeit gefunden hätten, die Schule nutzt die Vielfalt der kirchlichen Jugendarbeit und anderer Ressourcen. Beide haben am Ende ein Potential gestaltender Kräfte, auf das sie zurückgreifen können. Für kirchliche Hauptamtliche bedeutet diese Form der Kooperation dabei ein ganz anderes Eintauchen in Schulzusammenhänge, die sich auch in anderen Bereichen auf vielfältige Weise auszahlen. Langfristig ist allerdings anzustreben, dass für ein solches Projekt auch strukturell eingeplante Arbeitszeit vorhanden ist.

Drei Teamerinnen stellen sich und das SMAP vor

Ich finde an SMAP gut, dass das Programm für alle offen ist. Es wird zwar von der evangelischen Kirche organisiert, aber es kann jeder und jede daran teilnehmen und etwas für ihre Zukunft mitnehmen. Außerdem gefällt mir, dass es ein Projekt ist, auf das die Jugendlichen aufbauen können – z.B. bei der Juleica. Es ist spürbar, dass Jugendliche anders dabei sind, weil es ein freiwilliges Projekt ist. Sie engagieren sich mehr und sehen das Ganze nicht als ein larifari an, sondern setzen sich damit ernsthaft auseinander. Und ich selbst merke im Team, dass ich bei jedem Durchgang wieder etwas dazulerne. 
Katrin Schweising


Ich bin 19 Jahre alt und mache zurzeit eine schulische Ausbildung zur Erzieherin, welches mein Traumberuf ist. Die Konfirmationszeit und unsere Pastorin Frau Paul hat mein Interesse an der Kirchenarbeit geweckt. Als die KGS in Zusammenarbeit mit der Kirche SMAP angeboten hat, war es für mich gar keine Frage mitzumachen. Bis heute bin ich mit Freude und Engagement dabei. Die Arbeit mit Jugendlichen hilft mir mein Erlerntes sinnvoll anzuwenden. Interessant sind die Freizeiten und die ständig neuen Jugendlichen. Ich finde es sehr gut, dass solche Projekte in Sehnde angeboten werden. Aus diesem Grund möchte ich das Projekt weiterhin tatkräftig begleiten. 
Bianca Haase


Ich bin 19 Jahre alt und stecke momentan mitten im Abitur an der KGS Sehnde.

Im Alter von 14 Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der Schule von der Kirche ein Projekt für Jugendliche angeboten: SMAP. Mich sprach es nicht sonderlich an, aber meine Mutter (an dieser Stelle sei ihr noch einmal gedankt) überredete mich, es mit diesem Projekt zu versuchen. So landete ich schließlich dauerhaft in der ehrenamtlichen Arbeit in der Kirchengemeinde Sehnde. Ich absolvierte SMAP, machte zwei Jahre später die Ausbildung zur Jugendgruppenleiterin und bin heute aktiv im SMAP-Team dabei.

Dieses Projekt ist der ideale Einstieg in das Übernehmen von Verantwortung. Man ist nicht mehr nur Teilnehmer, sondern lernt, von der anderen Seite das Ganze mitzugestalten. Ich stehe voll und ganz hinter dem Konzept dieses Programms und kann nur hoffen, dass sich Nachfolger für mich und meine beiden Kolleginnen finden lassen, wenn wir denn bald in die Berufswelt starten.

Mein späteres Berufsfeld wird in der Kinder- und Jugendpsychologie liegen; das SMAP eignet sich hervorragend, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Mir hat dieses Projekt eine Menge mit auf den Lebensweg gegeben, und ich bin froh und dankbar, mein Wissen und meine Erfahrung heute an andere engagierte Jugendliche weitergeben zu dürfen.
Franziska Niemeyer



Anmerkungen

  1. Vgl. Weingardt, Martin u.a.: Soziale Verantwortung lernen. Ein Schülermentorenprogramm, Stuttgart 2000.
    Die erste Arbeitsgruppe bestand aus Jürgen Filbir (damals noch Landesjugendpfarramt), Wolfgang Hornig und Michael Benkowitz vom Jugenddienst im Kirchenkreis Burgdorf und Pastorin Susanne Paul.
  2. Jürgen Dressel, Sozialpädagoge an der KGS, der auch schon intensiv in den ersten SMAP-Durchläufen mitgearbeitet hatte; Fabian Greschok, Diplom-Theologe in Erziehungszeit sowie Bianca Haase, Franziska Niemeyer und Katrin Schweising, die selber die SMAP-Ausbildung durchlaufen hatten und nun aktiv in der Kirchengemeinde mitarbeiteten sowie Pastorin Susanne Paul.

Text erschienen im Loccumer Pelikan 2/2007

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