Eine Unterrichtsstunde im Rahmen der Einheit Passion und Ostern
für eine vierte Grundschulklasse
1. Zum Konzept der gesamten Einheit: Die Passions- und Ostergeschichte als Geschichte einer Freundschaft
Für viele Kinder ist Ostern das Fest der Hasen und Ostereier. Die christliche Bedeutung des Osterfestes ist ihnen oft fremd. Die folgende Unterrichtseinheit wurde für eine vierte Klasse entworfen, die aus dem Religionsunterricht kaum neutestamentliche Geschichten kannte und die Passionsgeschichte zum ersten Mal erarbeitete. Die Einheit will eine elementare Annäherung an die christliche Bedeutung des Osterfestes ermöglichen.1
Die Passionsgeschichte wird als Geschichte einer Freundschaft zwischen Petrus und Jesus erzählt. Die Schüler können über ihre Erfahrungen mit Freundschaft erschließen, welche Bedeutung Jesus für seine Jünger hatte, auch wenn es in der kurzen Zeit weder möglich noch sinnvoll ist, in vollem Umfang zu lernen, welche Hoffnungen Jesus für die Menschen seiner Zeit verkörpert hat. Gefühle wie Einsamkeit und Angst, Gemeinschaft und Freude, die die Texte der Passions- und Ostergeschichte zum Ausdruck bringen, bieten Anknüpfungspunkte für die Kinder.2
Die Stationen der Passions- und Ostergeschichte werden aus der Perspektive des Jüngers Petrus erzählt. Er dient als Identifikationsfigur für die Schüler. Vor allem die Jungen der Klasse können sich mit der Bedeutung seines Namens (griechisch Petros = Fels) identifizieren. Hart wie ein Fels wären die meisten von ihnen gerne. Um diese Identifikationsmöglichkeit zu unterstützen, wird in der Einheit der Name Petrus über seine biblische Bedeutung hinaus als Metapher für den Charakter des Petrus interpretiert. Diese Deutung lässt sich aus der Ankündigung des Petrus "Ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen" (Lk 22,33) heraus entwickeln.
An der Person dieses Jüngers und seiner Beziehung zu Jesus soll die Passions- und Auferstehungsgeschichte als die Geschichte eines Verlustes und des Wiedersehens erlebt werden. Der Spannungsbogen zwischen der Verleugnung des Petrus (6. Stunde) bis zur Auferstehung (8. Stunde) ist der Kernpunkt der Einheit. Die sechste Stunde wird im Folgenden ausführlicher dargestellt.
2. Überblick über die Einheit
1. Stunde: Petrus der Fels: Die Kinder erarbeiten mit Hilfe einer Steinmeditation, wie ein Mensch sein könnte, der "der Fels" genannt wird. Sie hören die Geschichte von der Berufung des Petrus (nach Lk 5,1-11).
2. Stunde: Jesus zieht in Jerusalem ein (nach Lk 19,28-40): Petrus erzählt, wie Jesus in Jerusalem einzieht. Die Schüler lernen Römer und Hohepriester kennen und erarbeiten, dass Jesus in Jerusalem nicht nur Freunde hat.
3. Stunde: Fußwaschung (nach Joh 13,1-15):3 Die Schüler erfahren mit Hilfe eines Rollenspiels, welche Bedeutung die Fußwaschung für das Verhältnis Jesu zu Petrus und den anderen Jüngern hat.
4. Stunde: Das letzte Mahl (nach Lk 22,7-23): Beim Teilen des Brotes erfahren die Schüler etwas von der Gemeinschaft zwischen Jesus und seinen Jüngern, die durch die Ankündigung von Verrat und Verleugnung überschattet wird. Sie sprechen einen Dialog zwischen Petrus u. Jesus, in dem Petrus ihm verspricht, immer zu ihm zu halten.
5. Stunde : Verhaftung in Gethsemane (nach Mk 14,43-52): Als Jesus verhaftet wird, verlassen ihn alle seine Freunde. Nur Petrus kämpft für ihn. Die Schüler gestalten aus Knetgummi eine Figur des starken Petrus mit seinem Schwert, die in den folgenden Stunden weiter verwendet wird.
6. Stunde: Verleugnung (Lk 22,54-62): Petrus lässt seinen Freund Jesus im Stich. Er ist traurig und fühlt sich nicht mehr wie ein starker Fels. Die Schüler verändern ihre Knetfigur aus der 5. Stunde (ausführlich s.u.).
7. Stunde: Jesus wird gekreuzigt (nach Lk 23,32-56): Petrus hört von einer Jerusalemerin, dass Jesus ohne seine Freunde gestorben ist.
8. Stunde: Der Auferstandene begegnet Petrus (nach Joh 21,1-14). Petrus kann sich wieder freuen, denn Jesus bleibt sein Freund. Die Schüler richten die verkrümmte Petrusfigur wieder auf und tanzen einen Auferstehungstanz.
3. Theologische Überlegungen zur Verleugnung des Petrus
(Lukas 22,54-62)
Die Verleugnung des Petrus ist der einzige Abschnitt der Passionsgeschichte aller Evangelien, in dem der Fokus von Jesus weg auf einen seiner Jünger gelenkt wird. In der markinischen Version, die Lukas als Vorlage diente, ist die Verleugnung um das Verhör Jesu vor dem Hohen Rat geschachtelt (Mk 14,54.66-72). Dadurch wird ein Kontrast betont: Während Jesus im Verhör bekennt, der Christus zu sein, verleugnet ihn Petrus.4
Die Szene gliedert sich bei Lk in fünf Abschnitte: Als Einleitung verbinden die Verse 54f die Verleugnungsszene mit der vorangehenden Szene am Ölberg und führen in das Szenario im Hof des Hauses des Hohenpriesters ein. In den Versen 56f, 58 und 59-60a wird dann das dreifache Verleugnen des Petrus dargestellt und die Verse 60b-62 schließen die Perikope mit der Erkenntnis des Petrus ab.
Lukas steigert bei gleichbleibender äußerer Situation die innere Spannung. Während zunächst nur eine Frau Petrus als einen, der zu Jesus gehört, erkennt, spricht ihn dann ein Mann direkt an (V58) und ein zweiter Mann bestätigt nach langer Zeit die Aussage des ersten. Damit ist die Aussage nach jüdischem Gesetz ausreichend bezeugt.5 Nach der letzten Antwort des Petrus kräht der Hahn. Jedoch ist es eine Besonderheit der lk Fassung, dass sich Petrus nicht beim Weckruf des Hahnes, sondern erst als Jesus ihn nach dem Hahnenschrei anblickt, an Jesu Worte erinnert und erkennt, was er getan hat. "Noch als Gefangener bringt Jesus für Petrus die entscheidende Wende."6 Petrus geht hinaus und weint. Mit den Tränen wird seine Scham und Reue ausgedrückt. Damit wird bereits ein Ausweg angezeigt,7 der für Petrus endgültig erst mit der Erscheinung des Auferstandenen beginnt.
Die Verleugnung des Petrus ist in der Passionsgeschichte des Lk Teil eines Spannungsbogens, der mit dem Versprechen des Petrus (Lk 22,33) und der Ankündigung seiner Verleugnung (Lk 22,34) in der Abendmahlsszene beginnt und bis zur Erscheinung des Auferstandenen vor Petrus (Lk 24,34) weitergeführt wird. Das Leugnen kann erst vor dem Hintergrund der vollmundigen Zusage des Petrus "Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen." in seiner ganzen Tragweite interpretiert werden. Im weiteren Kontext bilden das Bekenntnis des Petrus "Du bist der Christus Gottes." (Lk 9,20) und seine führende Rolle, die er in der Apostelgeschichte spielt, den Interpretationsrahmen für die Perikope.
Im Zusammenhang des Evangeliums bedeutet das Leugnen einen dreifachen Bruch: Erstens sagt sich Petrus äußerlich in der Öffentlichkeit von Jesus los. Er verrät einen Freund. Zweitens scheitert Petrus innerlich an seiner vollmundigen Zusage (Mk 22,33) und verrät seine Überzeugung, und drittens leugnet er mit seiner Beziehung zu Jesus auch seine Rolle als Jünger, seinen Glauben und damit sich selbst.8
Jesus allein besteht im Lukasevangelium die Situation des Martyriums. Die Leser des Lukasevangeliums konnten in die Situation kommen, wegen ihres Glaubens verurteilt zu werden. Petrus wird zur Identifikationsfigur für die angefochtene Gemeinde. Es konnte für sie tröstlich sein, dass selbst Petrus, der eine Vorrangstellung in der Gemeinde hatte, aus Angst, das gleiche Schicksal zu erleiden wie sein Meister, geleugnet hat, aber trotzdem von Jesus angenommen worden ist.
Über die konkrete historische Deutung hinaus lässt sich die Perikope für heutige Leser existentiell interpretieren: Schweizer gibt der Ankündigung der Verleugnung die Überschrift "Niemand ist vor dem Fall sicher"9 und deutet die Verleugnung paränetisch als warnendes Beispiel menschlicher Untreue vor Gott. Seit dem 8. Jh. mahnen Hähne auf Kirchtürmen die Christen zur Wachsamkeit. Wie der Hahnenschrei am Morgen wecken sie die Christen und rufen sie zum Bekenntnis auf.10 Es lässt sich jedoch im Zusammenhang des ganzen Lukasevangeliums auch der tröstliche Aspekt der Perikope betonen: Dass Jesus auf Petrus trotz seines Versagens seine Gemeinde bauen will, 11 kann heute ebenso ermutigend sein wie damals. Das Beispiel des Petrus zeigt, dass Glauben kein Besitz ist. Kein Mensch kann sich darauf verlassen, dass seine Überzeugungen in Zeiten der äußeren oder inneren Bedrohung standhalten werden. Glaube ist ein Beziehungsgeschehen, bei dem der Mensch auf das Ja Gottes antwortet. Auf dieses Wagnis muss er sich einlassen. Petrus leugnet seine Beziehung zu Jesus und verrät seinen Glauben. Indem der Auferstandene ihm dennoch entgegen kommt, ermöglicht er den Anfang einer neuen Beziehung. Das Ja Gottes steht auch, wenn der Mensch selber die Beziehung abbricht. "Der Messias hält den Jünger in der Stunde seines Versagens aus."12 Lukas formuliert hier in narrativer Form, was das reformatorische "simul iustus et peccator" später meint. "Lukas will zeigen, dass Gott Sünder beruft und ihnen Großes zutraut."13
4. Didaktische Überlegungen zur 6. Stunde
a. Mögliche Zugänge der Schüler zur Verleugnung des Petrus
Die Handlung der Geschichte ist nahe an der Lebenswelt der Kinder. Sie kennen es aus ihrem Alltag, aus Angst oder Feigheit vor anderen nicht zu einem Freund zu stehen, weil der Druck der Gruppe groß ist. Besonders die Außenseiter einer Klasse erleben auch häufig die Kehrseite: Sie werden von anderen Kindern stehen gelassen, sobald diese bessere Möglichkeiten finden, sich zu verabreden. Der beste Freund oder die beste Freundin hat für die Kinder einen hohen Stellenwert. Im Grundschulalter findet über die Freunde "ein erster Schritt in Richtung auf Selbständigkeit und die Außenorientierung über die Grenzen der Familie hinaus statt".14 Die Kinder kennen weiterhin das Gefühl der Enttäuschung über sich selbst, wenn sie es nicht geschafft haben, ein Versprechen einzuhalten oder ein selbst gesetztes Ziel zu erreichen. Vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen können die Schüler auch den inneren Konflikt des Petrus wahrnehmen und eventuell ihre eigene Situation darin wieder erkennen.
Der Schwerpunkt der Stunde soll darauf liegen, dass sich die Kinder in die Situation des Petrus hineinversetzen. Sie sollen mit Hilfe von affektiven und kognitiven Herangehensweisen Motive für das Leugnen des Petrus suchen und sein Weinen deuten. Die Verleugnungsszene soll dadurch von den Kinder als Krise einer Freundschaft und als Krise eines Selbstbildes erkannt werden. Zwei wichtige Aspekte der Sachanalyse kommen in der Stunde zum Tragen: Das gescheiterte Verhältnis des Jüngers Petrus zu Jesus und das innere Scheitern des Petrus an seiner vollmundigen Ankündigung. In der Stunde wird die tröstliche Interpretation des Textes betont, weil die Aussage, dass Petrus angenommen wird, obwohl er schwach war, den Schülern neue Lebensmöglichkeiten eröffnen kann, die paränetische Auslegung sie hingegen verstellen würde. "Du bist nicht mehr mein Freund" ist die Reaktion, die die Schüler aus ihrem Alltag kennen. Dass Jesus zu Petrus hält, obwohl er ihn verleugnet hat, ist ungewöhnlich für sie.
Die Kinder erleben Petrus beim Abendmahl oder bei der Verhaftung selbstbewusst, in der Verleugnungsszene jedoch schwach. Diese Unterschiede im Verhalten des Petrus sollen in der Stunde deutlich werden. Vor dem Hintergrund der Verleugnungsszene erfahren die Schüler schließlich in der letzten Stunde der Einheit, dass der traurige Petrus wieder fröhlich sein kann. Der gebückte Petrus richtet sich, vergleichbar mit einer Auferstehung im Kleinen, wieder auf. Dies ist ein kleiner Schritt, Ostern zu verstehen. Denn Ostern kann sich Petrus wieder freuen. Die sechste Stunde endet mit Bildern vom traurigen Petrus. Die Spannung bis zum positiven Ende der Geschichte wird bis zur achten Stunde gehalten. Jedoch soll die Hoffnung am Ende der Stunde aufscheinen, indem der Blick Jesu, der in der lukanischen Version der Verleugnungsgeschichte auf Petrus ruht, gedeutet wird.
b. Intentionen des Unterrichts
1. Die Schüler sollen mit der Geschichte von der Verleugnung des Petrus eine weitere Station auf dem Weg Jesu zum Kreuz kennen lernen.
2. Sie sollen versuchen, sich in die Person des Petrus hineinzudenken und hineinzufühlen und dabei Gründe für das Verhalten des Petrus erkennen.
3. Sie sollen die Gedanken und Gefühle des Petrus gestalterisch oder schriftlich ausdrücken und dabei eine Wandlung des Petrus von der Verhaftungs- zur Verleugnungsszene erkennen.
5. Überlegungen zu Methoden und Medien
a. Anfangs- und Schlussritual
Wie alle Stunden der Einheit ist auch die sechste Stunde von einem Anfangs- und einem Schlussritual gerahmt. Den Beginn der Stunde markiert das Petrus-Lied (siehe M 1), das im Stuhlhalbkreis gesungen wird. Der Text des von der Klasse gedichteten Liedes ruft den Inhalt der vergangenen Stunden wieder ins Gedächtnis. Zum Abschied fassen sich die Schüler im Kreis an den Händen und sprechen gemeinsam: "Lehitraot – Auf Wiedersehen!"15
b. Leitmedium der Einheit
Weil die einzelnen Szenen der Passionsgeschichte einen zusammenhängenden Spannungsbogen bilden und weil das positive Ende der Verleugnungsgeschichte erst in der achten Stunde thematisiert wird, verdeutlicht ein Leitmedium den Kindern den Zusammenhang der Stunden. Es ist ein Weg des Petrus mit Jesus, der aus Stoffen und Naturmaterialien gelegt wird. Die Kästen mit den Materialien bleiben in der Klasse, so dass die Schüler in Phasen der freien Beschäftigung daran weiterarbeiten können. Am Beginn der Religionsstunde liegt die letzte Station des Weges in der Mitte des Stuhlkreises, um an das Vorherige anzuknüpfen.
c. Erarbeitung I
Der Text wird als Erzählpantomime (Erzählvorlage und nötige Requisiten siehe M 2) eingeführt, damit sich die Schüler nicht nur durch die Worte der Erzählerin, sondern auch durch die Mimik und Gestik der Schauspieler in die Szene hineinversetzen können. Bevor die Magd Petrus anspricht, haben die Schüler die Möglichkeit, dem Jünger ihre Stimme zu leihen, indem sie sich hinter den Schauspieler stellen, ihm die Hand auf die Schulter legen und aussprechen, was Petrus denkt. Dies soll verhindern, dass die Kinder Petrus verurteilen und sich von ihm distanzieren: "Das hätte ich nie getan!" Dadurch, dass bei der Pantomime vor der ersten Verleugnung genug Zeit bleibt, sich in Petrus hineinzuversetzen, empfinden die Schüler sein Verhalten besser nach.
Anschließend wird weitererzählt. Im Verlauf der Spielszene werden die Ideen der Kinder spontan in die Erzählung aufgenommen. Was die Schüler vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen einbringen, verbindet sich mit dem Bibeltext zu einem Ganzen. Die Szene schließt damit, dass Petrus weinend in einer Ecke sitzt.
M 1 Der Petrus-Song 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Melodie nach "Mache dich auf und werde licht." |
d. Erarbeitung II
Im Anschluss an die Darstellung der Geschichte in der Großgruppe beschäftigen sich die Schüler in Einzelarbeit mit den Gefühlen und Gedanken des Petrus. Sie haben die Möglichkeit, entweder auf grauem Tonpapier in Tränenform Gedanken des Petrus zu schreiben ("Schreibe auf, was Petrus seinem Freund gerne sagen würde!") oder ihre Knetfigur des Petrus, die sie in der vergangenen Stunde hergestellt haben, so umzuformen, dass dessen Gemütszustand ausgedrückt wird. Indem die Figur äußerlich verändert wird, nehmen die Kinder die innerliche Veränderung des Petrus sinnlich wahr. Sie lassen dabei einfließen, was sie während der Erzählpantomime erfahren haben. Weil sich eine modellierte Figur gut aufbewahren lässt, kann man mit ihr über mehrere Stunden hinweg die Veränderung einer Person darstellen. Mit ihr soll auch in der achten Stunde zum Thema Auferstehung weitergearbeitet werden. Fällt es jemandem schwer, sich in Petrus hineinzudenken, fordere ich ihn auf, die Haltung einzunehmen, in der der Petrus-Schauspieler gesessen hat oder sich sogar in dieselbe Ecke zu setzen.
Als Differenzierung beginnen die schnelleren Schüler die Mitte des Raumes für die Präsentation vorzubereiten und die Wegstation für das Leitmedium zu gestalten oder eine Strophe für das Petrus-Lied zu dichten. Auf ein akustisches Zeichen hin kommen die Schüler mit ihren Arbeiten in den Stuhlkreis und legen fertige Figuren und Tränen auf das Tuch mit der Wegstation.
e. Auswertung und Vertiefung
Die Schüler haben die Möglichkeit, im Gespräch ihre Ergebnisse zu präsentieren, die dadurch gewürdigt werden. Zunächst sollen möglichst viele Kinder unkommentiert zu Wort kommen. Denjenigen, die geknetet haben, fällt es nach dem Gestalten leichter, sich auch verbal zu äußern. Die Schüler können im Gespräch unerkannt unter dem Schutzmantel des Petrus eigene Erfahrungen einfließen lassen. Wenn sie probehalber in die Haut des Petrus schlüpfen, können sie in der Stunde geschützt ihre Gefühle ausdrücken und vielleicht eine neue Sichtweise ausprobieren. Eine "Petrus-Situation", in der die Kinder aus Angst ihre Erlebnisse leugnen, wird dadurch vermieden. Mit dem Impuls "Petrus fühlt sich jetzt nicht mehr stark wie ein Fels." wird die Aufmerksamkeit auf die Wandlung des Petrus gelenkt. Dazu wird eine Figur des starken Petrus aus der fünften Stunde gezeigt. Die Schüler beschreiben die Veränderungen. Im letzten Gesprächsgang wird ein Schüler gebeten, einen gekneteten Jesus zu seiner Petrus Figur in Beziehung zu setzen. Die Schüler äußern Vermutungen, was es bedeutet, dass Jesus Petrus lange anschaut. Falls die Schüler es nicht selber nennen, gibt der letzte Impuls "Vielleicht bedeutet dieser Blick: ,Ich kann gut verstehen, dass du zu viel Angst hattest vor den Wachen. Ich habe auch Angst. Ich halte zu dir, ich bleibe dein Freund.‘" einen Ausblick auf das positive Ende der Geschichte der Freundschaft.
Die Figuren und Tränen bleibt als Ergebnissicherung auf dem Wegabschnitt der Stunde liegen.
Erzählvorlage Es ist Nacht in Jerusalem. Nur der Mond und einige Sterne sind am Himmel zu sehen (an die Außenseite der Tafel malen). Rollen: Petrus, zwei Wächter, drei Personen am Feuer, der Hahn Materialien und Vorbereitung: ein rotes Tuch (Feuer), ein Hahn aus Pappe, auf die Innenseite der Tafel vor der Stunde Mauersteine malen und die Tafel zuklappen, Kreide |
Skizze des Unterrichtsverlaufes: