Zu verstehen und zu begreifen suchen, was bei der Feier des Abendmahls geschieht, gehört zu den Grundanliegen der Konfirmandenarbeit. Der vorliegende Entwurf zur Erarbeitung der Thematik – in Gestalt einer tabellarischen Übersicht – ist für eine Konfirmandenfreizeit konzipiert worden, kann aber auch in einzelne Abschnitte und Unterblöcke aufgeteilt werden. Das Ziel ist es, möglichst erfahrungs- und erlebnisorientiert mit den Jugendlichen zu arbeiten.
Der Beitrag wurde in einer ersten Phase von Superintendent Wolfhard Pohlmann und Kirchenkreisdiakon Klaus Klees erarbeitet und im zweiten Schritt von einigen Mitgliedern der KU-Projektgruppe des Kirchenkreises Alfeld/Leine überarbeitet, von Superintendent Wolfhard Pohlmann sowie den Pastoren Hennig Forwergk und Udo Joswig.
Einheit: 1 Schwerpunktthema: Erfahrungsbezogene Hinführung und Erschließung der Elemente Literatur: H.-M. Lübking, Kursbuch Konfirmation; Düsseldorf 3/1997 Materialien: Tapete; Eddings, Tonträger und Abspielgerät, ggf.: vorbereitete Karten, Zeitschriften, Scheren, Papier, Klebstoff | ||||
Arbeitsform | Methode | Arbeitsauftrag | Ziele | |
Warming-up | Plenum / | Bewegungsspiel ... | ||
musik. Gruppenfindung | Lied ... | - Komm, sag es allen wei- ter (EG 225) - Ich bin das Brot ... | ||
Einstieg in das Thema | Plenum | Die Konfirmanden sollen sich Erfahrungen, Assoziationen bewusst machen und eigene Fragen formulieren | ||
Vertiefung | Plenum und Gespräch in Klein- | |||
Einzelarbeit Einzelarbeit / Gruppenarbeit | ||||
Ergebnissicherung | Plenum | |||
meditativer Abschluss | Plenum / Stuhlkreis | - In der Mitte steht eine Kerze, die einer der Konfirmanden anzündet - Einer liest einen Psalm - Einer der Konfirmanden - Vaterunser wird gemeinsam gesprochen Segenssatz (* Anmkg. d. Verf.: |
Einheit: 2 Schwerpunktthema: Passamahl – Traditionsgeschichtlicher Zugang Literatur: H.-M. Lübking, Kursbuch Konfirmation; Düsseldorf 3/1997 Materialien: Textblatt: Ex 12, 1-14 + 16, Fladenbrot, Schafskäse, Oliven, Fladenbrotrezept und benötigtes Material lt. Materialblatt | ||||
Arbeitsform | Methode | Arbeitsauftrag | Ziele | |
Warming-up | Plenum/ Stuhlkreis | Bewegungsspiel / Reaktionsspiel / Vertrauensspiel ... | ||
musik. Gruppenfindung | Lied ... | Ich bin das Brot (U. Joswig) | ||
Einstieg in das Thema | Plenum | Arbeitsblatt M 2 Stummer Impuls | Traditionsgeschichtlicher Zugang: Exodus 12, 1-14 + 16 (Passamahl):
- In der Mitte liegt ein Fladenbrot: Erzählen der Exodusgeschichte | |
Vertiefung | Rollenspiel Arbeitsblatt | - Nachspielen von Ex 12, 1-14 + 16 Lübking S. 57: Festritus – jüdisches Passafest | ||
Ergebnissicherung | Arbeitsblatt M 3 | Pitah backen nach dem Rezept Gemeinsames Essen und Trinken (Fladenbrot, Schafskäse, Oliven, Traubensaft) | ||
meditativer Abschluss | Plenum/Stuhlkreis |
Anmerkung d. Verf.: siehe unter Einheit 1 |
Einheit: 3 Schwerpunktthema: bibl. Abendmahl und Einsetzungsworte Literatur: H.-M. Lübking, Kursbuch Konfirmation; Düsseldorf 3/1997 Materialien: Materialblätter M 5-7, Scheren, Klebstoff | ||||
Arbeitsform | Methode | Arbeitsauftrag | Ziele | |
Warming-up | Plenum / Stuhlkreis | Bewegungsspiel ... | ||
musik. | Lied ... | Brich mit den Hungrigen dein Brot (EG 420) | ||
Einstieg in das Thema | Plenum Gruppenarbeit Einzelarbeit Plenum | Arbeitsblatt M 4 Stummer Impuls | Abendmahlslied von Leonardo da Vinci Nach eingehender Betrachtung werden Alternativen: - Falls der "eigene" Altar eine Abendmahlsabbildung enthält, werden die Konfirmanden gebeten, dieses Bild abzumalen oder abzumodellieren - Film aus der Medienzentrale zum Thema: "Abendmahl" | |
Vertiefung | Einzelarbeit | Materialblatt M 5 * M 6 Schnippel- Lehrer - Schüler - Gespräch | Die Konfirmanden werden gebeten, die Streifen des Textes der Einsetzungs- Die Konfirmanden sollen den vorfindlichen Text auf ihr Bild vom Abendmahl beziehen. | Die Konfirman- |
Ergebnissicherung | Plenum | Materialblatt M 7 | Der Markustext und die | |
meditativer Abschluss | Plenum / Stuhlkreis | - In der Mitte steht eine Kerze, die einer der Konfirmanden anzündet - Einer liest einen Psalm - Einer der Konfirmanden spricht (liest) ein (vorher von ihm) vorbereitetes Gebet - Vaterunser wird gemeinsam gesprochen - Segenssatz Anmerkung d. Verf.: |
Einheit: 4 Schwerpunktthema: Bedeutungsebenen des Abendmahles: 1) Gemeinschaft; 2) Vergebung; 3) Stärkung, Rettung; 4) Teilen, Gerechtigkeit; 5) Liebe, Dienen, Helfen Literatur: H.-M. Lübking, Kursbuch Konfirmation; Düsseldorf 3/1997 | ||||
Arbeitsform | Methode | Arbeitsauftrag | Ziele | |
Warming-up | Plenum / Stuhlkreis | Bewegungsspiele ... | ||
musik. Gruppen- | Lied | - Wenn das Brot wir teilen als Rose blüht - Unser Leben sei ein Fest (EG 557) | ||
Einstieg in das Thema | Plenum / Stuhlkreis | Gespräch Tapete v. Schreibgespräch i.d. Mitte Leiterimpuls Gruppenarbeit (arbeitsteilig) | 1. Schritt: Impulse: Haben sich eure Aussagen über das "Abendmahl" bestätigt Hinführung zur Gruppenarbeit: "Wir haben am Anfang auf Satzkarten geschrieben, was Brot und Wein für mich bedeuten. Jetzt soll es darum gehen, was das Abendmahlals Ganzes für mich bedeuten könnte." | |
Vertiefung | Gruppenarbeit / Einzelarbeit | Arbeitsgruppenangebote: 1. Gemeinschaft(s-mahl) exemplarische Geschichte: Zachäus Lk 19, 1ff (oder: Mk 2, 13-17)Methoden der Bearbeitung: Rollenspiel (Stegreifspiel/Hörspiel) Film drehen Overhead/Schattenspiel; Figuren auf Overhead schieben oder mit Figuren im Lichtkegel des Overhead mit Handpuppen spielen. Comic malen 2. Vergebung(s-mahl) exemplarische Geschichte: Verlorener Sohn Lk 15, 11-32 Methoden der Bearbeitung: Rollenspiel (als Nachspiel) Rollenspiel (als aktualisierendes Rollenspiel) Einzel-/ oder Gruppenarbeitsauftrag: Umschreibung der Geschichte auf eine moderne Geschichte als Brettspiel mit Ereigniskarten, die Konfirmanden in die Geschichte einbeziehen und Vergebung über die Aufgabenkarten erfahrbar machen 3. Stärkung/Rettung(s-mahl) exemplarische Geschichte: 4. Teilen/Gerechtigkeit(s-mahl) exemplarische Geschichte: Die erste Gemeinde Apg 2, 42-47/Speisung der 5000 Lk 9, 10-17par. Mk 6, 30-44par. Mt 14, 13-21 Methoden der Bearbeitung: Exkursion: Missionshaus am Weinberg (Hildesheim Essen Teilen – Eine Schüssel mit halb so viel Schokoküssen, wie Konfirmanden im Saal wird in die Mitte des Tisches gestellt. Wie gehen die Konfirmanden damit um? Brot für die Welt: Materialien und Medienpakete 5. Liebe / Dienen / Helfen – als ethische Konsequenz ist diese Bedeutungsebene latent in den anderen Bereichen vorhanden. So wird an dieser Stelle auf eine Ausführung dieser Bedeutungsebene verzichtet. | ||
Ergebnissicherung | Plenum | Die Konfirmanden gestalten aus den verschiedenen Arbeitsgruppen (Bedeutungsebenen) des Abendmahles heraus ein Hungertuch. Hierbei können Stoffreste, als auch Farbkreiden verwendet werden, die mit Haarlack fixiert werden. Aus diesen Elementen lässt sich eine Abendmahlsfeier mit Eltern und Konfirmanden, oder auch ein Vorstellungsgottesdienst heraus entwickeln. | ||
meditativer Abschluss | Plenum / Stuhlkreis | - In der Mitte steht eine Kerze, die einer der Konfirmanden anzündet - Einer liest einen Psalm - Einer der Konfirmanden spricht (liest) ein (vorher von ihm) vorbereitetes Gebet - Vaterunser wird gemeinsam gesprochen - Segenssatz Anmerkung d. Verf.: siehe unter Einheit 1 |
SO SOLL ES SEIN / ABENDMAHLSLIED
M 1 sei so genannt, weil es mit Hilfe farbiger Mensch - Ärgere - Dich - Nicht-Spielsteine die Gruppe der Konfirmanden in bewegter Form in Kleingruppen unterteilt. Für das Spiel werden benötigt: Spielerklärung: Erfahrung: |
M 2 Text: 2. Mose 12, 1-16 (vgl. 4. Mose 9, 1-14; 5. Mose 16, 1-8) |
M 3 Man nehme: 5 Tassen Weizenvollkornmehl Daraus knete man(n)/frau einen Teig. Er soll fest sein und man(n)/frau muss ihn ausrollen können. Eventuell muss noch etwas Wasser hinzugefügt werden. Der Teig muss eine halbe Stunde liegen. Dann können daraus 5 Kugeln geformt werden, die jeweils auf einer mehlbestäubten Fläche mit dem Nudelholz ausgerollt werden. Nun lässt sich die Pitah in einer heißen Pfanne backen – am besten verzichtest Du auf Fett. Die Backzeit beträgt ca. 10 Minuten. Nun lässt sich die Pitah (hoffentlich!!!) mit Oliven, Salat, Schafskäse oder anderem füllen. Guten Appetit. (Aus diesem Rezept lassen sich etwa 10 Pitahs backen) |
M 5
M 6 sind durcheinander geraten. Schneide die Streifen aus und lege sie in der richtigen Reihenfolge auf den Kelch. Du kannst die Streifen auch noch weiter zerschneiden, so dass Du längere oder kürzere Zeilen selbst gestalten kannst. |
Unser Herr Jesus Christus |
und brach’s und gab’s seinen Jüngern |
solches tut zu meinem Gedächtnis |
dankte |
zu meinem Gedächtnis |
nahm er auch den Kelch |
nach dem Abendmahl |
das für euch vergossen wird |
zur Vergebung der Sünden |
in der Nacht, da er verraten ward |
Dieser Kelch ist |
das neue Testament in meinem Blut, |
Desselbengleichen |
und sprach: Nehmt hin und esst |
solches tut, so oft ihr’s trinkt |
nahm er das Brot, dankte |
Nehmt hin und trinkt alle daraus: |
Das ist mein Leib |
der für euch gegeben wird |
und gab ihnen den und sprach: |
M 7 Am Abend vor seinem Tod ist Jesus mit seinen Freunden zusammen. Sie feiern das Passafest ihres Volkes. Jemand hatte ihnen in einem vornehmen Haus einen Raum überlassen. Dort ist alles vorbereitet: Der Tisch ist mit Brot und Wein gedeckt, das Passalamm ist gebraten, die Kräuter stehen bereit. Jesus und seine Freunde liegen auf flachen Polstern um den Tisch, sie reden miteinander, sie essen und trinken. Doch dann wird dieses Passamahl ganz anders. Jesus weiß, dass dies das letzte Mahl für ihn ist. Er sagt: "Amen, ich sage Euch, einer von Euch wird mich verraten." Seine Freunde reagieren bestürzt. Einer nach dem anderen fragt: "Doch nicht etwa ich?" "Einer von Euch wird es tun", sagt Jesus. "Einer, der mit mir aus derselben Schüssel isst". Während sie alle essen, nimmt Jesus das Brot, spricht ein Dankgebet, bricht das Brot in Stücke und gibt es den Freunden: "Nehmt und esst! Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird." Dann nimmt er den Becher mit Wein, spricht noch einmal ein Dankgebet, reicht ihn den Freunden, und sie trinken alle daraus. Jesus sagt zu ihnen: "Nehmt und trinkt alle daraus! Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für Euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr es trinkt, zu meinem Gedächtnis!" Und er fügt hinzu: "Ich sage Euch: Von nun an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich zusammen mit Euch trinken werde im Reich Gottes." Danach singen sie zusammen ein Loblied und gehen in die Nacht hinaus. (Nach Markus 14, 12-26) Was Jesus mit dem Abendmahl sagen wollte, haben seine Freunde erst später begriffen: Wie das Brot, so wurde auch sein Leib zerbrochen. Wie der Wein, so wurde auch sein Blut vergossen. Jesus, der Schuldlose, starb für uns, die Schuldigen: als Zeichen für die neue Verbundenheit zwischen Gott und den Menschen. Wenn wir im Namen Jesu zusammenkommen, miteinander Brot essen und Wein trinken, dann geht die Geschichte Jesu weiter. Ein Rabbiner wurde von seinem Sohn gefragt: "Vater, wie stellst du dir Himmel und Hölle vor?" Der Rabbi antwortete: "Ich sehe einen Saal. Darin steht eine große Tafel mit köstlichen Speisen. Die Menschen an dieser Tafel haben steife Handgelenke. Sie haben Messer und Gabeln mit überlangen Stielen. Sie sind ihnen an ihre steifen Handgelenke gebunden. – Dann ertönt ein Zeichen, und alle stürzen sich auf die Speisen. Sie fahren mit ihren überlangen Messern und Gabeln umher, erreichen aber nichts. Sie werden immer gieriger, aber sie bekommen nichts in ihrem Mund. So", sagte der Rabbi, "scheint mir die Hölle zu sein." "Und wie sieht es im Himmel aus?" fragte der Sohn. "Wieder stelle ich mir einen Saal vor. Darin steht eine große Tafel mit köstlichen Speisen. Die Menschen an der Tafel haben steife Handgelenke. Sie haben Messer und Gabeln mit überlangen Stielen. Sie sind ihnen an ihre steifen Handgelenke gebunden. – Dann ertönt ein Zeichen, und alle beginnen zu essen. Sie schneiden mit ihren überlangen Messern und füttern sich gegenseitig mit ihren überlangen Gabeln an den steifen Handgelenken. Sie essen und feiern miteinander ein Freudenmahl. So", sagte der Rabbi zu seinem Sohn, "scheint mir der Himmel zu sein." |
M 8 Siegfried Lenz Der Nachtportier strich mit seinen abgerissenen Fingerkuppen über eine Kladde, hob bedauernd die Schultern und drehte seinen Körper zur linken Seite, wobei sich der Stoff seiner Uniform gefährlich unter dem Arm spannte. Quelle unbekannt |