Qualität auf dem Weg des Religionsunterrichts
Anfang Oktober fand im Religionspädagogischen Institut (RPI) des herbstlichen Loccum die Fach- und Fortbildungstagung zur Auswertung des QUIRU- Projektes statt. QUIRU ist der Name der empirischen Untersuchung mit mehreren Teilstudien, die der Seniorprofessor Friedrich Schweitzer zusammen mit einem Team von empirischen Wissenschaftler*innen an der Universität Tübingen durchgeführt hat. Die Studie fragt nach der Qualität und den Möglichkeiten der Qualitätsentwicklung im evangelischen Religionsunterricht. Darin wird sie von sechs kirchlichen Partnern getragen: der Evangelische Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Ziel der Studie ist die verstärkt wissenschaftsbasierte Wahrnehmung von Qualitätsfragen im evangelischen Religionsunterricht als Voraussetzung für die weitere Qualitätsentwicklung in Praxis, Ausbildung und Fortbildung.
Die hochkarätig durch Referent*innen aus Wissenschaft, dem Schulsystem, Kirche und Bildungspolitik besetzte Veranstaltung in Loccum befasste sich an drei Tagen mit den Ergebnissen der Fortbildungsstudie, einer Studie zur Ausbildung von Schulpastor*innen und mit vorläufigen Erträgen aus der breit angelegten Schüler*innenbefragungen in Klasse 4 der Grundschule sowie in Klasse 10 des Gymnasiums.
Insbesondere die Befragung der Schüler*innen auf dieser breiten Basis ist als Forschungselement, das die Perspektive der Lernenden ernst nimmt, einzigartig. Friedrich Schweitzer hält als eines der Ergebnisse dieser Studie, in der Wissen, Verstehen und vor allem Perspektivenübernahme von Schüler*innen ermessen wurden, fest: „Der Religionsunterricht bietet einen soliden Erwerb von Wissen, der die Orientierungsfähigkeit in einer pluralen, vielfältigen Gesellschaft stärkt“. In den zahlreichen Gesprächen, Arbeitsgruppen und vertiefenden Diskussionen wurde neben der Rolle von konstruktiver Unterstützung, der Lernatmosphäre und der Motivation vor allem die hohe Bedeutung von kognitiver Aktivierung für Unterrichtsqualität deutlich.