Ein Fisch auf dem Trockenen und ein verwaistes Vogelnest, eine Leiter oder eine Collage aus Papiertüten – Kunstwerke aus Alltagsgegenständen in Kombination mit Fotografie und Malerei präsentiert die hannoversche Künstlerin Inge-Rose Lippok in ihrer aktuellen Ausstellung unter dem Titel „Nest und Raum“ im Religionspädagogischen Institut (RPI) in Loccum.
Die Ausstellung wurde am Freitag, 24. August, beim Sommerempfang des RPI vor rund 150 Gästen eröffnet. „Mich beeindruckt die Kunst von Inge-Rose Lippok, weil sie so interaktiv ist“, erklärt Dr. Simone Liedtke, Medienpädagogin am RPI und seit Jahren eng mit der Künstlerin verbunden. „Das Besondere an diesen Werken ist, dass sie in der Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit entstehen und sich deshalb immer wieder verändern.“ Inge-Rose Lippok beherrscht das Spiel mit Gegensätzen, mit Gegenständlichkeit und Abstraktion. So werden das verlassene Vogelnest und der Fisch auf dem Trockenen zu Kommentaren der Gesellschaft unserer Zeit: Menschen sind unterwegs, sei es freiwillig, sei es unfreiwillig – im Kopf die Frage: Wo ist mein Platz? Zu den Markenzeichen von Inge-Rose Lippok gehört es, sich nicht einordnen zu lassen: Nicht eine künstlerische Schule, sondern die Gegenwart gibt ihr Themen und Materialien vor. Großflächige Installationen in den Raum hinein und Bilder wechseln einander ab – und sorgen im RPI dafür, dass die Kunst über die Gänge des Instituts hinaus Raum greift im Innenhof und vor dem Eingang.
„Für mich passt es, dass ich meine Kunst hier im Religionspädagogischen Institut präsentieren kann“, freut sich Inge-Rose Lippok über die Möglichkeit, in einer kirchlichen Bildungseinrichtung ausstellen zu können. „Denn ich arbeite gerne mit Kindern. Von ihrem Umgang mit Kunst lerne auch ich noch und lasse mich neu inspirieren.“
Untermalt wurde die Präsentation ihrer Kunstwerke am Freitag von „Marea“, dem musikalischen Duo von Kleinkunstpreisträger Wolfgang Stute und Johannes Doll, die mit Gitarre, Marimbaphon und Percussion zu begeistern verstanden.
Die Besucher des RPI-Festes genossen einen wunderbaren Sommerabend bei Cocktails, Musik, Kunst und guten Gesprächen. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind“, sagt PD Dr. Silke Leonhard, Rektorin des RPI. „Das Leben ist bunt und vielklingend. Wie schön, dass wir das heute Abend im RPI so feiern können.“
Die Ausstellung „Nest und Raum“ von Inge-Rose Lippok ist noch bis zum 30. November 2018 im Religionspädagogischen Institut in Loccum (Uhlhornweg 10-12, 31547 Rehburg-Loccum) zu sehen.
Text: Dr. Michaela Veit-Engelmann