Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig: Das war ein schöner und würdevoller Gottesdienst, der am Freitag, 29. März, in der Kapelle der Tagungsstätte in Loccum stattfand. Mit ihm fanden zwei Tagungen, an deren Ende die Vergabe der kirchlichen Bestätigung für Religionslehrkräfte in der Konföderation steht, ihren Abschluss. „Was für ein besonderer Tag!“, so fasst es Bettina Wittmann-Stasch, als Dozentin am Religionspädagogischen Institut Loccum (RPI) zuständig für Vokationstagungen, zusammen. „Wie schön, dass sich so viele Menschen hier in Loccum eingefunden haben, die sich für das Fach Evangelische Religion begeistern.“
Die größte Gruppe stellten dabei mehr als 40 junge Lehrkräfte aus allen Schulformen mit der staatlichen Lehrerlaubnis (Fakultas) für das Fach Evangelische Religion, die nun nach einer dreitägigen Fortbildung mit Information, Beratung, Gespräch und zahlreichen Impulsen für die Unterrichtspraxis die kirchliche Bestätigung ihrer Arbeit bekamen.
23 weitere Lehrkräfte, die ebenfalls ihre Vokationsurkunden erhielten, haben sich hingegen für einen anderen Weg entschieden: Sie sind bereits Lehrerinnen und Lehrer für verschiedene Unterrichtsfächer und in unterschiedlichen Schulformen und haben sich nun dazu entschlossen, Evangelische Religion ohne universitäre Ausbildung, also fachfremd, zu unterrichten – entweder aus schulischen Gründen oder aus persönlichem Interesse. Nach einer intensiven Woche voll theologischer Impulse und persönlichem Austausch unter Leitung von Lena Sonnenburg, Dozentin am RPI in Loccum, bekommen sie dafür eine kirchliche Bestätigung. „Allerdings wird es zukünftig so sein“, so Lena Sonnenburg, „dass es solche Tagungen für die sogenannten Fachfremden nicht mehr geben wird. Das neue Vokationsgesetz sieht vor, dass jeder, der Religion dauerhaft unterrichten will, dafür ein Studium braucht oder eine qualifizierende Weiterbildung besuchen muss.“
Der Gottesdienst wurde von Oberkirchenrat Dr. Marc Wischnowsky, als Leiter des Referats 42 im Landeskirchenamt zuständig für schulische Fragen, zusammen mit einigen engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vokationstagungen gestaltet. Er predigte über den Propheten Elia, der lebensmüde in die Wüste zog und von einem Engel gerettet wurde. Den Lehrerinnen und Lehrern wünschte er, dass auch ihnen in schwierigen Momenten ein Engel zur Seite stehen möge und sie selbst für Rat suchende Schülerinnen und Schüler zum Engel werden können. „Guter Religionsunterricht ist keine missionarische Veranstaltung, aber es geht immer auch um die Nähe Gottes. Hier kann anders als in anderen Fächern darüber gesprochen werden, dass es noch einen tieferen Sinn gibt“, sagte Wischnowsky.
Text: Dr. Michaela Veit-Engelmann, rpi Loccum