Im Februar 2020 trat Christina Harder ihre neue Stelle am RPI Loccum an; im März 2020 begann der erste Lockdown. Wie ist es Christina Harder in dieser Zeit auf ihrer neuen Stelle ergangen? Im Gespräch blickt sie zurück auf ein alles andere als normales Jahr.
Sie sind seit einem Jahr am RPI tätig – normalerweise ein Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Geht das nach so einem Lockdown-Jahr überhaupt?
Christina Harder: Ganz spontan: Nein, ich kenne keinen Normalbetrieb, höchstens in den allerersten Wochen. Erlebt habe ich eigentlich nur die Ausnahmesituation. Deshalb kann ich nicht mal sagen, was eigentlich „normal“ wäre. Und mein Arbeitsbereich ist ja besonders vom Lockdown betroffen: Die Schulen, an denen die Vikar*innen eigentlich ihre Praktika machen sollten, konnten ja nicht verlässlich Präsenzunterricht anbieten. Das ergab ein permanentes Hin und Her. Und auch die Kurswochen hier in Loccum konnten nur sehr eingeschränkt stattfinden.
Hat diese merkwürdige Zeit neue Ausbildungsinhalte für die Vikar*innen mit sich gebracht?
Christina Harder: Auf jeden Fall. Der Lockdown führt ja dazu, dass sich der ganze schulische Bereich neu aufstellen muss, was digitales Lernen angeht. Ich gebe zu: Ich persönlich hätte mich sonst nie so intensiv mit digitalen Tools und ihrer Anwendung befasst. Und jetzt diskutiere ich mit den Vikar*innen darüber, wie man sie im Unterricht einsetzen kann. Ich bin sicher, das wird auch über den Lockdown hinaus so bleiben: Auch im Präsenzunterricht werden zukünftig mehr digitale Tools zum Einsatz kommen.
Angenommen, im Februar 2022 gibt es keine coronabedingten Einschränkungen mehr – worauf freuen Sie sich am meisten?
Christina Harder: Ganz ehrlich? Am meisten drauf, meinen 50. Geburtstag nachzufeiern. Und ich wollte schon längst meine ehemaligen Schüler*innen, bei denen ich Tutorin war, zu einer Grillparty zu mir nach Hause einladen. Das steht ja nun auch schon einige Zeit aus. Wobei, Grillen im Februar? (lacht) Was meinen Beruf angeht, da freue ich mich darauf, endlich mal den Nichtausnahmezustand kennenzulernen: den Betrieb hier vor Ort, auf Präsenzveranstaltungen – und auf den leibhaftigen Kontakt mit echten Menschen.
Die Fragen stellte Dr. Michaela Veit-Engelmann, am RPI Loccum zuständig für Öffentlichkeitsarbeit