Theologische und didaktische Anmerkungen zu Passion und Ostern1
Das Thema Passion und Ostern führt in das Zentrum christlichen Glaubens und in diesem Zusammenhang zur Frage, wie dieser Glaube denn nun – zumal im Raum der öffentlichen Schule – zu lehren (nicht: zu erzeugen!) sei. Wie lässt sich etwas verständlich machen, was sich von seiner Eigenart her menschlicher Verstehbarkeit entzieht? Wie etwas lehren, das doch ohne glaubende Einsicht nicht zu haben ist? Einen möglichen Schlüssel für theologisches wie didaktisches Vorgehen liefert meines Erachtens in besonderer Weise die von Lukas überlieferte Erzählung von den Jüngern, die auf dem Weg von Jerusalem in das Dorf Emmaus eine besondere Erfahrung machen: Der auferstandene Jesus geht unerkannt mit ihnen und in dem Moment, in dem sie ihn erkennen, entzieht er sich ihren Blicken. Durch diese Erfahrung werden die beiden auf den Zusammenhang von Sehen und Nicht-Erkennen bzw. Nicht-(mehr)-Sehen und Erkennen gestoßen. Dass aus dieser Erfahrung Glaube wird, entzieht sich natürlich der unterrichtlichen Machbarkeit. Aber es lässt sich unterrichtlich anschauen, wie dieser Glaube bei den Jüngern entsteht und ihr Erfahrungsweg lässt sich nachgehen. Am Anfang der Geschichte christlichen Glaubens stehen eben nicht Tatsachen, sondern Deutungen und Bedeutungen; nicht Gegebenheiten, sondern Zuschreibungen.2 Am Anfang dieser Geschichte steht der kreative Versuch, die Erfahrung des alttestamentlichen Gottes mit der frohen und heilsstiftenden Botschaft des Jesus von Nazareth und mit dessen Foltertod zusammenzubringen.
Ich will im Folgenden gleichsam mit den Emmausjüngern einen gedanklichen Weg gehen und dabei an drei Stationen Halt machen. Ich will zunächst fragen, was eigentlich auf Golgatha und vor der Grabeshöhle geschehen ist; ich will dann Deutungen dieses Geschehens im biblischen Zusammenhang skizzieren und ich will schließlich fragen, wie sich dieses Geschehen angemessen kommunizieren lässt. Bevor ich dies tue, muss ich noch eine Vorbemerkung machen: Passion und Ostern, ihre Geschichte und Bedeutung lassen sich meines Erachtens nur unter drei Prämissen angemessen verhandeln. Zum ersten: Kreuz und Auferstehung sind die grundlegenden Ereignisse bzw. Erfahrungen des christlichen Glaubens und sie sind unauflösbar miteinander verschränkt. Die theologische Deutung des Kreuzestodes Jesu ist nicht ohne die Erfahrung der Auferstehung für die Deutenden zu verstehen. Und die Auferstehung Jesu kann nicht ohne seinen wirklichen Tod gedacht werden. Ohne die Auferstehung bliebe das Kreuz eine Folter unter tausenden; bedauerlich, aber in weltlicher Perspektive konsequent. Unter dieser Perspektive ist das Kreuz Zeichen eines Scheiterns – wenn man so will, des Scheiterns Gottes in der Welt. Zum zweiten: Es gilt das "Zuerst" der Auferstehung – wir feiern immer von Ostern her auf Ostern hin. Historisch provoziert erst die Erfahrung der Auferstehung die Frage nach der Bedeutung des Todes am Kreuz. Und historisch gesehen lässt sich diese Erfahrung nicht mehr rückgängig machen. Jeder Karfreitag, der unter der Perspektive des Kreuzes Jesu die Kreuze der Gegenwart thematisiert, steht schon im Licht dieser einen, ein für alle Mal geschehenen Auferstehungserfahrung. Es ist also – drittens – theologisch vom unumkehrbaren Handeln Gottes die Rede. Ohne die "Hypothese", dass da Gott am Werke ist, ist die weitere Verhandlung des Themas theologisch unsinnig. Wir könnten dann allenfalls Phänomene betrachten; wir könnten eine frühe jüdische Sekte beobachten, die sich in einem etwas absonderlichen Glauben und daraus resultierendem besonderen Lebenswandel von ihren Ursprüngen ablöst. Aber verstehen lässt sich das nicht ohne die Annahme, dass Gott selbst ins Geschehen eingegriffen hat. Diese drei Hypothesen spielen auch bei der Konzipierung von Religionsunterricht zum Thema eine Rolle; im Bereich der gymnasialen Oberstufe können, ja müssen sie auch expliziert werden.
Die erste Station: Was ist eigentlich geschehen?
Was ist geschehen in Jerusalem, auf Golgatha? Die beiden, die da nach Emmaus unterwegs sind, lassen noch einmal Revue passieren, was sie erlebt haben. Sie gleichen im Gespräch ab, was sie emotional so aufgewühlt hat; sie finden heraus, wo sich ihre Erfahrungen und ihre Deutungen decken und wo nicht. Schon wo zwei dasselbe erlebt haben, ist es nicht dasselbe, sondern bedarf der Kommunikation, um zum kollektiven Ereignis zu werden. "Hast du das auch so erlebt wie ich?" ist religionspädagogisch eine Schlüsselfrage. Als ein Dritter hinzutritt, hat sich für die beiden schon einiges geklärt und sie können Auskunft geben: Es geht um den Tod des Jesus von Nazareth, eines "Propheten" mit einer besonderen Beziehung zu Gott und den Menschen. Dieser Tod lässt sich präzise beschreiben: Es handelt sich um die vom römischen Prokurator verhängte, entehrende und verabscheuungswürdige Folter mit beabsichtigter Todesfolge. Verhängt wurde sie nach einem mehr oder weniger rechtmäßigen Verfahren. Diese Methode wurde in Persien entwickelt und ist besonders grausam und schmerzhaft. Sie wurde vor allem politischen Verbrechern zwecks Abschreckung zuteil. Eine Kollaboration des Hohen Rates, des leitenden Gremiums der organisierten jüdischen Religion, aus Gründen politischer Opportunität ist nicht auszuschließen. Jedoch verfügte dieses Gremium nicht über die Schwertgerichtsbarkeit. Und: diese nicht auszuschließende Kollaboration kann keinesfalls zur Rechtfertigung jedweder antijüdischer Polemik aus christlicher Perspektive dienen. Nach Gerd Theißen und Anette Merz ist der Tod Jesu "eine Folge von Spannungen zwischen einem vom Lande kommenden Charismatiker und einer städtischen Elite, zwischen einer jüdischen Erneuerungsbewegung und römischer Fremdherrschaft, zwischen dem Verkünder kosmischen Wandels ... und den Vertretern des status quo."3 Für die Jünger immerhin stirbt die Hoffnung auf den, "der Israel erlösen werde" (Lk 24,21). Sie haben – da noch ohne Auferstehungserfahrung – keine Deutungsmöglichkeiten parat, den Tod Jesu in ein anderes Licht zu rücken. Noch können sie sich keinen wirklichen Reim auf das Erlebte machen. Zu diesem Erlebten gehört auch das leere Grab. Sie kennen erste, vage Berichte: Frauen (!) haben das Grab leer gefunden und Engel-Erscheinungen gehabt; diese sagten, dass Jesus lebe. Noch keine direkten Begegnungen, vielmehr Hörensagen. Das beschreibt typisch, wie sich der Sachverhalt biblisch darstellt: Es war niemand dabei, es gibt keine Zeugnisse über das "Wie" der Auferstehung. Und erst recht gibt es keine außerbiblischen Quellen darüber. Wir haben nur literarisch verarbeitete Zeugenaussagen. Auch wenn die Auferstehung der unabdingbare Schlüssel zur Interpretation des Kreuzes ist, besteht doch kein ausgeprägtes Interesse an ihrem "Wie". Wesentlich ist insbesondere den ersten Christen nur das "Dass". Unbestreitbar hat es Erscheinungen und Widerfahrnisse gegeben, die jede bisherige Erfahrung sprengten und von den Betroffenen nicht anders beschrieben werden konnten als mit dem Satz: Er ist auferstanden, Gott hat ihn auferweckt . Dabei haben diese Beschreibungen zum einen die unbezweifelbare Identität des Auferstandenen mit dem irdischen Jesus zum Inhalt; es ist Jesus und kein anderer in seiner Gestalt. Zum zweiten halten sie die Komponente der Leiblichkeit hoch gegen ein rein geistiges Geschehen. Und zum dritten gehen sie Hand in Hand mit Gemeinschafts- bzw. Gemeindebildung. Als theologische Analogie zu diesem Ereignis kann allenfalls noch die Schöpfung als creatio ex nihilo (Schaffung aus dem Nichts) herangezogen werden; auch der Begriff der Verwandlung ist zur Beschreibung geeignet. Die Erscheinungen des Auferstandenen sind offensichtlich auf diejenigen bezogen, die bereits eine Jesus-Beziehung haben. Konstatierbar ist also "nur" der im Kreis der erweiterten Jüngerschaft Leben und Gemeinschaft stiftende Glaube an den Auferstandenen. Dieser Glaube aber ist in jedem Fall feststellbar. Sein Ursprung hat in den Erscheinungen gelegen, insbesondere der Frauen am Grab, im Jüngerkreis, vor Petrus und Paulus. Ebenso aber entsteht dieser Glaube in der symbolischen Kommunikation, in der Feier der Sakramente und in der Diakonie. Historisch gesehen kommen wir also allenfalls an den "Rand" eines Ereignisses, das sich den Möglichkeiten menschlicher Wirklichkeitsdeutung und -verarbeitung entzieht.4
Die zweite Station: Deutungen auf dem Weg
Der Perspektivwechsel der Jünger vollzieht sich – so der Evangelist Lukas – durch den, der unerkannt ihnen zur Seite tritt, den Auferstandenen selbst. Und zwar in zwei Schritten: in deutender Auslegung des Geschehenen und in der symbolischen Kommunikation des Brotbrechens.5 Die Erzählung des Lukas nimmt auf, was auch bei Paulus begegnet: Beide haben kein Interesse am "Wie" der Kreuzigung, das Faktum reicht. Paulus knüpft an die hebräische Bibel an ("nach der Schrift", 1. Kor 15) und Jesus wird als der in Jes 53 beschriebene stellvertretend leidende Gottesknecht gesehen. Sein Tod wird in doppelter Hinsicht "für uns" interpretiert: Jesus stirbt stellvertretend für die, die aufgrund ihrer Differenz zu Gott, also aufgrund ihrer "Sünde", eigentlich vor Gericht gehörten; "für uns" meint also "an unserer Stelle". Und Jesus entlastet die so davon Gekommenen. "Für uns" meint also: Sein Tod kommt "uns zugute" und nimmt damit das Sündenbock-Motiv auf. Insgesamt erkennen wir bei Paulus einen kreativen Umgang mit vorhandener Tradition, der uns zu didaktischer Kreativität unter der Perspektive des "für uns" ermutigen kann. Seine Interpretation des Geschehens von Kreuz und Auferstehung ist dabei nur unter dem Aspekt existenziellen Betroffenseins verstehbar.
Ausführlichere Passionserzählungen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und Deutung bieten die synoptischen Evangelien. Auch sie sind nur von der Auferstehungserfahrung her lesbar. Schlüssel für ihr Verständnis können dabei die differierenden Worte Jesu am Kreuz sein. Dies sei im Folgenden knapp skizziert. "Mein Gott, warum hast du mich verlasen?" Das Markusevangelium ist konzipiert als "Passionsgeschichte mit ausführlicher Einleitung" (M. Kähler). Es ist bis zum Schluss vom Motiv des Geheimnisses und des Paradoxon durchzogen: Der bis zur vollständigen Gottverlassenheit Gemarterte – Jesu letzter Schrei als Zitat von Ps 22,2! – ist der Gottessohn, den dann der römische Hauptmann bezeugt: Gott selber hängt am Kreuz. Passion bedeutet demnach: Kein Leiden ist Gott fremd; Auferstehung bedeutet: Kein Leiden ist mit Gottes Willen zu rechtfertigen. Mit Jesus hat sich eine Zeitenwende vollzogen. Sie drückt sich am deutlichsten dadurch aus, dass hier – theologisch gesprochen – Gottes liebevolle Selbstpreisgabe um der Versöhnung willen geschieht. Ein Paradoxon, das sich jeder Rationalität entzieht. Das Matthäusevangelium schließt an Markus an, betont aber stärker Gottes Souveränität im Handeln: wunderbare Erscheinungen (Zerreißen des Vorhangs, Erdbeben, Auferstehungen) sowie Jesu souveräner Verzicht auf Machterweise. Deutlich treten seine antijudaistische Tendenz und zugleich die Inanspruchnahme der alttestamentlichen Tradition hervor.
"Vater, vergib ihnen ..." Das Lukasevangelium überliefert drei Worte Jesu am Kreuz: zum einen die Bitte um Vergebung für die Täter; dann den Zuspruch an den einen Mitgekreuzigten ("... mit mir im Paradies"); und schließlich die Übergabe in Gottes Hand ("In deine Hände...).6 Jesus wird zum vorbildlich Leidenden und Gerechten, sein Tod ist nur Durchgangsstadium. Wie in der Emmausgeschichte lässt sich die didaktische Intention des Lukasevangeliums deutlich erkennen. Es lässt sich bei ihm gut ablesen, wie der christliche Glaube an den Auferstandenen in Wort und Tat "funktioniert".7
"Es ist vollbracht": Das Johannesevangelium schließlich legt den Fokus auf die heilsgeschichtliche Vollendung. Schon die ganze Jesus- und insbesondere die Passionsgeschichte ist vom österlichen Siegesmotiv durchzogen, die Gethsemane-Erzählung fehlt. Der die Passion Erleidende ist derselbe, der "Ich bin..." sagt, der heilt und Wunder wirkt.
In der Emmaus-Erzählung richtet Jesus Deutungen seines Todes an die Jünger. Damit ist klar: Diese Deutungen sind ein Geschenk des Auferstandenen an seine Gemeinde, sie sind nicht von Menschen "erfunden" worden. Die Sache so zu sehen wie Jesus, ist schon die Perspektive von Ostern her. Die Jünger begreifen an dieser Stelle (noch) nichts. Die Worte allein wecken den Glauben noch nicht, auch wenn sie nachher zugeben, dass ihnen "ihr Herz brannte". Zu den Worten tritt die symbolische Handlung, die über sich hinaus weist. Jesus gibt sich zu erkennen in der Geste des Brotbrechens – und entzieht sich zugleich weiterem Gesehen-Werden. Die Jünger bekommen also den "Beweis" der Auferstehung in Form einer Erfahrung, die zum "Wendepunkt" in ihrem Leben wird; sofort kehren sie um, zurück nach Jerusalem.
Die dritte Station: Feiern
"Erzählen" und "Symbolhandeln" beschreiben nach der Auffassung des Lukas die dem Geschehen von Kreuz und Auferstehung angemessenen Kommunikationsformen. Sie tragen einen Bedeutungsüberschuss mit sich, der individuell erschlossen werden will. Im Erzählen und im Feiern geschieht immer mehr als das, was unmittelbar vor Augen ist. Doch geschieht dieses nicht in ontologischer Weise, als sei dieses "Mehr" objektiv gegeben. Eine – womöglich kirchlich abgesicherte – "richtige" Erzählung oder der "richtige" Vollzug des Abendmahls stellen ja bekanntermaßen keinen Glauben her. Das "für mich" dieses Geschehens, seine existenzielle Bedeutsamkeit, ist unhintergehbar. Erst wenn ich erkenne: was in Jerusalem rund um die Tage des Passah geschehen ist, ist für die Welt und für mich persönlich geschehen, dann wird dieses Geschehen für mich bedeutsam. Es ist im Brotbrechen das inszenierte Wort, das den Jüngern Augen und Herzen öffnet und die Gestalt Jesu verschwinden lässt. Das Erkennen ist ein Wiedererkennen in der symbolischen Kommunikation, in der die Jünger die Identität von irdischem Jesus und auferwecktem Christus wahrnehmen. An dieser Stelle verbinden sich Himmel und Erde. Damit wird das Diesseits "durchsichtig" und mehrdeutig. Der Zimmermannssohn Jesus von Nazareth ist eben nicht von dieser Welt, aber ganz in dieser Welt. Das lässt sich angemessen nur sagen, wenn man es zugleich feiert.
Die kirchlichen Inszenierungen der Passions- und Osterzeit greifen diese eigentümliche Verbindung von Himmel und Erde auf. Karfreitag und Ostern sind die herausragenden liturgischen Unternehmungen, die den Erkenntnisvorgang zu Emmaus in feierndes "Spiel" umsetzen. Liefert der Karfreitag in seiner "Sperrigkeit"8 jene Deutungen des Kreuzes, die das Herz brennen lassen, so inszeniert die Gemeinde in der Osternacht die Wende, in der der Auferstandene in Wort und Tat – "Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden" bzw. Friedensgruß und Abendmahl – leibhaftig kommuniziert wird. Nota bene: In dieser Hinsicht wird in einem dem Thema angemessenen Unterricht die Begegnung mit den biblischen Schlüsseltexten aus den Passions- und Ostergeschichten und den Paulinischen Briefen wie mit den entsprechenden liturgischen Formen nicht wegzudenken sein.9
Ausblick: Bibel-Didaktisches
Auch wenn die theologische Perspektive immer die (nach-) österliche ist, wird doch die didaktische altersbedingt differieren. So wird für Kinder bis ins Vorkonfirmandenalter die in der Auferstehung zutage tretende und Leben hervorbringende Liebe Gottes der angemessene Zugang sein, während danach zunehmend die Frage nach dem Sinn des Kreuzes und nach der Deutung gegenwärtiger "Kreuze" die Oberhand gewinnt.
"Die besondere Spannung der Emmausgeschichte liegt in dem ‚Sehen-und-doch-nicht-Erkennen‘ der Jünger. Eine Erfahrung, die sich, wenn man sie nicht ausschließlich auf das Erkennen Jesu bezieht, ... gut auf die Alltagswelt der Schüler und Schülerinnen übertragen lässt. Sie kennen Situationen, in denen es ihnen ‚wie Schuppen von den Augen fällt‘. Sie machen ständig neue Erfahrungen. Sie lernen permanent etwas dazu, was das Bisherige verändert oder ‚in ein neues Licht rückt."10 Mit dieser Spannung geht die Differenz der Gefühle vor und nach dem Erkenntnisvorgang einher. Es handelt sich um den Schülerinnen und Schülern bekannte elementare Gefühle (Angst, Trauer, Freude, Hoffnung), die sich genau an dem Punkt von negativen in positive wandeln, an dem die physische Gegenwart Jesu sich im Akt des Brotbrechens in die spirituelle Gegenwart wendet. Die Kongruenz der Lernbewegung mit dem Weg der Emmausjünger eröffnet hier grundlegende Einsichten in die Strukturen christlichen Glaubens, die auch von Kindern altersangemessen formuliert werden können.
Anmerkungen
- Überarbeiteter Vortrag beim Religionspädagogischen Tag des Kirchenkreises Syke am 21. Februar 2004
- Vgl.: Bernhard Dressler: Karfreitag – ein sperriger Feiertag aus evangelischer Sicht, Loccumer Pelikan 1/2004, S. 3-9
- Gerd Theißen/Anette Merz: Der historische Jesus, Göttingen 21997, S. 408
- Hilfreicher theologischer Gedanke ist hier E. Jüngels Rede von Gott als Geheimnis der Welt
- Analog ereignet sich das übrigens bei Lukas ein zweites Mal in der Erzählung vom Kämmerer aus Äthiopien in Apg 8; hier sind Auslegung der Schrift (ebenfalls Jes 53!), Verstehen und Taufe aufeinander bezogen.
- Es handelt sich hier um ein Sterbegebet nach Ps 31,6
- Siehe dazu unten die Skizzierung einer Unterrichtsstunde zu Lk 24
- Bernhard Dressler, a.a.O., S. 4
- Anregungen dazu in: Bärbel Husmann/Thomas Klie: Gestalteter Glaube. Liturgie lernen in Schule und Gemeinde, Göttingen 2005
- Stefan Klöver, Emmaus (Lk 24, 13-35) – ein Unterrichtsentwurf für die 4. Klasse an der Grundschule am Mühlenberg. Unveröffentlichter Entwurf, 2003